Rheinland-Pfalz

Deutlich mehr Interessenten in Rheinland-Pfalz: Mainz rechnet mit Rekordzahlen

In Koblenz und Mainz rechnen die Hochschulen mit steigenden Bewerberzahlen, Mainz erwartet sogar einen Bewerberrekord. „Eindeutige Belege“ für höhere Numerus-clausus-Anforderungen gibt es laut Wissenschaftsministerium aber nicht.

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Rheinland-Pfalz. In Koblenz und Mainz rechnen die Hochschulen mit steigenden Bewerberzahlen, Mainz erwartet sogar einen Bewerberrekord. „Eindeutige Belege“ für höhere Numerus-clausus-Anforderungen gibt es laut Wissenschaftsministerium aber nicht. Die Zahl der zulassungsbeschränkten Studiengänge nehme zwar zu, dies sei aber vor allem auf das Auslaufen von Diplomstudiengängen und die Erweiterung des Angebots etwa bei den Masterstudiengängen zurückzuführen.

Für den Anstieg der Studentenzahlen in den nächsten Jahren sieht man sich im Ministerium gut gerüstet. „Das Wissenschaftsministerium hat mit den Hochschulen dafür Zielvereinbarungen abgeschlossen. Platz für 20 000 Studenten mehr als im Jahr 2005 soll in den Jahren 2011 bis 2015 entstehen“, so ein Sprecher. Die Hochschulen erhielten die zusätzlichen Mittel aus dem Hochschulpakt – 73 Millionen Euro für 2011 –, um mehr Lehrende zu beschäftigen und zusätzliche Räume anzumieten. Die bundesweit festgeschriebenen Ausbauvorgaben seien in Rheinland-Pfalz „bislang sogar übererfüllt“ worden.

Allein an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität wollen voraussichtlich 24 000 Menschen im Wintersemester anfangen – so viele wie nie zuvor. „Erfolg im ersten Anlauf wird schätzungsweise nur jede vierte Bewerbung haben“, sagte der Leiter der Abteilung Studium und Lehre, Bernhard Einig. Insgesamt könnten dann im Wintersemester 2011/2012 mehr als 36 000 Menschen auf dem Campus studieren. Dieser Wert liegt um 1000 über dem des Vorjahres und wäre ein Rekord. Die Zahl der Erstsemester wird auf rund 6000 prognostiziert – fast ein Drittel mehr als viele Jahre üblich. Die Anzahl der Bewerbungen ist im Vorjahresvergleich um ein Viertel gestiegen, der Bewerbungsstapel für beschränkte Fächer wuchs in zehn Jahren fast um das Zehnfache.

Trotz der explodierenden Nachfrage sieht sich die Uni gut vorbereitet. Weil der Zuwachs der Hochschule massive Anstrengungen abverlangen werde, habe man aus den Mitteln des Hochschulpakts deutlich in die Personalressourcen investiert, so Präsident Georg Krausch. In den Bereichen Publizistik, Psychologie, Geschichte und Film- und Theaterwissenschaft seien neue Lehrkräfte eingestellt worden. Insgesamt waren es 100 seit 2007.

Auch auf dem Campus der Universität Koblenz-Landau wird es enger. Mehr als 4000 Bewerbungen liegen dort für Bachelor- und Masterstudiengänge vor, zum vergangenen Wintersemester waren es noch etwa 2300. In den neuen Zahlen sind aber erstmals 600 Bewerbungen für das Bachelor- und Masterstudium Erziehungswissenschaften enthalten. Der frühere Diplomstudiengang begann jeweils nur zum Sommersemester.

Auch an der Fachhochschule in Koblenz sind rund 700 Bewerbungen mehr eingegangen als im Vorjahr. Doch auch dort wurden neue Studiengänge aufgelegt – damit steigt nun die Nachfrage. dpa/ka/rl