Altersvorsorge: Experte will Steuermittel für Mütterrente
Diese müssten aus Steuermitteln finanziert werden. Geschieht das nicht, kommen laut Gunkel allein die Beitragszahler und die Rentner für die bessere Anerkennung von Kindererziehungszeiten auf. Auch die Vorstandsvorsitzende Annelie Buntenbach vom DGB forderte eine Steuerfinanzierung. Die Honorierung von Kindererziehungszeiten in der Rente sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Nach Plänen der Union sollen Frauen, die vor 1992 Kinder geboren haben, eine Rentenerhöhung von monatlich rund 26 Euro im Osten und 28 Euro im Westen Deutschlands erhalten. Sie sind heute schlechtergestellt als Frauen, deren Kinder erst ab 1992 geboren wurden. Nach Angaben der Rentenversicherung würden die Verbesserungen für Mütter rund 6,5 Milliarden Euro pro Jahr kosten. Kindererziehungszeiten zählen für die Höhe der späteren Rente mit, bei älteren Müttern aber nur ein Jahr. Bei jüngeren Müttern werden drei Jahre angerechnet.
Gunkel rechnete vor, dass die Mütterrenten-Pläne binnen wenigen Jahren zu einem Abschmelzen der Rücklagen der Rentenversicherung führen würden und der Beitragssatz dadurch um rund 1 Prozentpunkt höher liegen müsste. Auch die rund 20 Millionen Rentner müssten höhere Mütterrenten mitfinanzieren, sagte er, da ihre Renten im Jahr 2030 um 1 Prozent niedriger ausfallen würden als ohne die Ausweitung der Mütterrenten.