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Die Leichenfabrik: Zu Besuch in Gunther von Hagens' Plastinarium

Die riesige ehemalige Fabrik sieht aus wie eine Anlage mit großzügigen Lofts für gut betuchte Großstädter. Doch in dem Komplex aus rotem Backstein werden Leichen verarbeitet. Sie liegen in nasse Tücher und Plastikfolie eingewickelt unter hellen Lampen auf Metalltischen. Zwei Ventilatoren können kaum etwas gegen die Schweißperlen anrichten, die den beiden Präparatoren auf der Stirn stehen, die an einem der Körper arbeiten. Instinktiv ziehen Besucher vorsichtig Luft durch die Nase und erwarten Leichengeruch.

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Von unserer Redakteurin Jennifer de Luca Es riecht tatsächlich süßlich in dem Saal, das aber sei Formalin, sagt einer der Mitarbeiter, er selbst rieche die Chemikalie gar nicht mehr. Das Plastinarium in Guben in der brandenburgischen Niederlausitz ist nicht nur Dauerausstellungsort der populären „Körperwelten“, der Ausstellung plastinierter Körper. Dort werden auch die ...