Neuwied

Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied unternimmt Federweißentour

Foto: Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied

Mehr als 50 Jahre gibt es sie jetzt schon, diese Traditionsveranstaltung des Gymnasial-Turn-Ruder-Vereins Neuwied (GTRVN). Gemeint ist die jährliche zweitägige Ruderwanderfahrt der älteren Semester des Vereins, die sogenannte Federweißentour.

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Klara Pasch, die mehr als 25 Jahre lang mit großem Erfolg für den Ablauf dieser Veranstaltung verantwortlich gezeichnet hatte, war es gelungen, in Klaus Dalpke, ebenfalls versierter Organisator zahlreicher Ruderwanderfahrten, einen geeigneten Nachfolger für die Fahrtenleitung zu finden. So trafen sich denn auch in diesem Jahr wieder zehn Ruderer aus dem GTRVN und aus befreundeten Ruderclubs von Essen bis Offenbach, um am ersten Oktoberwochenende die Strecke von Mainz nach Neuwied im Ruderboot zurück zu legen. Gestartet wurde am Samstagmorgen beim Mainzer Ruderverein.

Dort stärkte man sich vor dem Start bei einem kleinen Sektfrühstück, das Rolf Morgenstern, Urgestein des GTRVN, wie in jedem Jahr vorbereitet hatte, bevor die beiden Boote bei herrlichem Spätsommerwetter auf die erste Etappe geschickt wurden. Durch den Rheingau, wo die Ortsnamen wie auf einer Weinkarte an den Booten vorbei zogen, ging es mit leichtem Schiebewind zügig voran zur Mittagsrast bis Bingen. Am Nachmittag stellten die unter Wassersportlern bestens bekannten Gefahrenstellen, wie Binger Loch und Loreley, insbesondere auch wegen des extrem niedrigen Wasserstandes, erhöhte Anforderungen an Bootsführer und Mannschaften. Aber mit Routine und der notwendigen Kondition gelangten beide Boote nach 60 Tageskilometern problemlos zum Etappenziel in St. Goar, wo der erste Tag in gemütlicher Runde seinen Ausklang fand.

Foto: Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied

Ganz anders präsentierte sich dann der folgende Sonntag. Grauer, wolkenverhangener Himmel bei kräftigem Gegenwind und herbstlichen Temperaturen machten den Ruderern das Leben schwer. Hinzu kam, dass reger Schiffsverkehr zu ständigem, hohem Wellengang führte, der den Steuerleuten immer wieder Gelegenheit bot, zu zeigen, was sie bei der Bootsführerausbildung im GTRVN gelernt hatten. So waren alle froh, nach einem nicht ganz einfachen Anlegemanöver im Lahnsteiner Yachthafen dort in der Haifischbar endlich vor einem warmen Mittagessen zu sitzen, das zusammen mit dem Getränk, das dieser Tour seit vielen Jahren zu ihrem Namen verholfen hat, für die notwendigen Kräfte auf der Nachmittagsetappe sorgen sollte.

Gut gestärkt verließ man das ruhige Wasser der Lahnmündung und stellte sich wieder den Herausforderungen des nach wie vor recht unruhigen Rheinstromes.Vor Koblenz verlangten die vielen Fahrgastschiffe zusammen mit den meist nur zur Hälfte beladenen Frachtschiffen noch einmal erhöhte Aufmerksamkeit, bevor es vorbei an Deutschem Eck und der Festung Ehrenbreitstein immer mehr in Richtung heimischer Rudergewässer ging.

Am späten Nachmittag erreichte die kleine Flotte dann nach insgesamt mehr als 110 geruderten Kilometern den eigenen Bootssteg unterhalb des Pegelturms, wo sie unerwartet von der endlich einmal hervorkommenden Sonne freundlich begrüßt wurde. Ein schöner Abschluss einer tollen Wanderfahrt, die jetzt leider ihr Ende gefunden hatte. Aber, so hat der neue Fahrtenleiter bereits durchblicken lassen, auch im nächsten Jahr wird diese Traditionsveranstaltung des GTRVN, die Federweißentour von Mainz nach Neuwied, wieder stattfinden. Und dann sind sicherlich alle wieder dabei.

Bericht von Peter Daberkow