Bad Kreuznach

Digitalisierung als Chance begreifen

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Jahresempfang der Wirtschaftsjunioren im Leonardo Hotel.

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Traditionsgemäß empfingen die Bad Kreuznacher Wirtschaftsjunioren wieder zum Jahresbeginn ihre Mitglieder sowie Unterstützer und wichtige Wirtschaftsakteure der Stadt zu einem feierlichen Jahresempfang mit Festvortrag. Erstmals fiel dabei die Wahl auf das erst vor kurzem geöffnete Leonardo Hotel, was zusätzliches Interesse bei den Gästen weckte und für einen frischen Rahmen sorgte. Durch den Abend führte der stellvertretende Sprecher Dirk Steinert, der nach einer Begrüßung der Gäste zunächst das Wirtschaftsjahr 2018 zusammenfasste. Er sprach von den Herausforderungen vor allem durch die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse, aber auch über die spannende Lage am Kapitalmarkt. Bei seiner Prognose für das anstehende Jahr arbeitete Steinert vor allem den Aspekt der Globalisierung heraus. Isolierte Lösungen einzelner Staaten für die Aufgaben der Zukunft sehe er dabei kritisch. Trotz aller Schwierigkeiten fiel Steinerts Vorausschau durchaus positiv aus: Zwar mehren sich die Signale aus der Wirtschaft, dass sich die Konjunktur verlangsamt, eine Rezession sei für 2019 jedoch nicht abzusehen.

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Auf dem Bild sind (von links) David Klünspies (Sprecher WJ Bad Kreuznach), Mirko Syré (Past-Sprecher), Maren Bott (IHK Vollversammlungsmitglied), Dirk Steinert (stellvertretender Sprecher), Frank Gotthardt (Vorstandsvorsitzender CompuGroup Medical SE), Robert Claussen (Landesvorsitzender der WJ Rheinland-Pfalz), Nicola Baumdicker-Busch (Vorstandskandidatin 2019) und Jörg Lenger (IHK Geschäftsstellenleiter Bad Kreuznach) zu sehen.

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Der Festredner Frank Gotthardt.

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Der stellvertretende Sprecher Dirk Steinert.

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Als geladener Redner stellte dann Frank Gotthardt, Vorstandsvorsitzender der CompuGroup Medical SE, den über 220 Zuhörern seine Vision von der fortschreitenden Digitalisierung im Gesundheitswesen vor. Er hat dabei Einblicke auch über die Grenzen seines Unternehmens hinaus vermitteln können, die er unter anderem auch aus seiner Tätigkeit als Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates in Rheinland-Pfalz und Mitglied im Bundesvorstand gewinnen konnte. So zeigte sich, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen deutlich hinter der in anderen Wirtschaftszweigen hinterherhinkt. Er führt dies nicht nur darauf zurück, dass eine grundlegende Vernetzung der IT einzelner Arztpraxen, Apotheken und anderer Beteiligter im Gesundheitswesen aufgrund der traditionell dezentralen Struktur schwierig ist.

Vor allem erhebt er deutliche Vorwürfe gegenüber einer Politik, die in der Vergangenheit aus seiner Sicht zu sehr darauf setzte, alle Bedürfnisse in Ausgleich zu bringen, als darauf, echte Lösungen bereitzustellen. Gerade in einem Bereich wie der Gesundheit hält er dies für besonders sträflich, da hier nicht nur enorme Wirtschaftskraft verloren geht – er zitiert Schätzungen von bis zu 39 Milliarden Euro im Jahr allein für Deutschland –, sondern eben auch Wohl und Leben von Bürgern hiervon abhinge. Den Publikumsreaktionen ist zu entnehmen, dass er mit dieser Ansicht bei weitem nicht allein dasteht. Sein Unternehmen begreift Gotthardt dabei als Beschleuniger bei der weiteren Entwicklung einer praxisorientierten und zugleich sicheren elektronischer Patientenakte. Sein Anspruch: Leiden von Patienten aufgrund fehlender Information vermeiden.

Um die Impulse des Abends abzurunden, folgte auf Gotthardts Vortrag noch ein Musikbeitrag. Eva Ender sang anlässlich des zuletzt begangenen 56. Jahrestages des ersten deutsch-französischen Freundschaftsvertrages von Élysée und seiner Neuauflage in Aachen im Januar diesen Jahres für die europäischen Nachbarn das Lied „I will always love you“ (im Original von Dolly Parton, bekannt aber vor allem in der Version von Whitney Houston). Nach diesem offiziellen Teil waren sämtliche Zuhörer mit ausreichend Themen ausgestattet, um bei einem anschließenden Buffet und Getränken den Abend Revue passieren zu lassen und sich auf das kommende Jahr einzustimmen.