Den Kopf voller Farben: Erfahrungsaustauch in Siegener Museum
Die Vertreter von elf Pflegeeinrichtungen fanden sich zu einem Erfahrungsaustausch zusammen. Eingeladen waren auch Vertreter der Selbsthilfegruppe „Mitten im Leben“. Die an Demenz betroffenen Teilnehmer berichteten über ihre Erfahrungen von ihrer Führung im Februar. Seit 2016 gehört die Sonderführung zum festen Programm des Museums. Zeit für eine Zwischenbilanz.
„Der gemeinsame Spaß in der Gruppe und die sinnliche Erfahrung vor den Kunstwerken wurde einhellig als positiv von den Mitarbeiterinnen der ambulanten und stationären Pflege hervorgehoben“, sagt Karin Puck aus der Abteilung Kunstvermittlung des Museums. Denn die Führungen sind ganz auf die Bedürfnisse dieser speziellen Besuchergruppe zugeschnitten und beginnen immer mit einer Tasse Kaffee.
Dass dieses Konzept aufgeht, wurde in den begeisterten Schilderungen der Teilnehmer der Selbsthilfegruppe sehr deutlich. „Ich habe meinen Kopf ganz voll. Voller schöner Dinge,“ so beschrieb es eine Teilnehmerin der Selbsthilfegruppe.
Dass nicht immer alles ganz einfach ist, wurde an diesem Nachmittag auch thematisiert. Beispielsweise ist die Parksituation vor dem Museum ein Problem, weil die Autos und Busse der Einrichtungen und Dienste nicht auf dem nahegelegenen Behindertenparkplatz geparkt werden können.
„Auch dafür suchen wir Lösungen. Das Museum für Gegenwartskunst stellt für diesen Nachmittag immer zwei Ehrenamtliche frei, die bei der Begleitung den Einrichtungen und Diensten zur Seite stehen. Dann können diese die Autos in Ruhe zum Parkplatz bringen,“ erläutert Charlotte Boes vom Demenz-Service Zentrum, auf dessen Initiative die Museums-Momente entstanden sind. Inzwischen gehören diese zu einem ganzen Strauß von Angeboten für Menschen mit Demenz im Siegerland.