Forst-Seifen

Brot bis Mitternacht gebacken: Backesfest in Seifen stößt auf großes Interesse

Viel Spaß hatten die Kinder dabei, ihren eigenen Teig und eigene Backfiguren zu kreieren.
Viel Spaß hatten die Kinder dabei, ihren eigenen Teig und eigene Backfiguren zu kreieren. Foto: Heimat- und Sportverein Holperbachtal

Ausdauer hat Heinz-Robert Dietermann beim ersten Frühlings- und Backesfest des Heimat- und Sportvereins Holperbachtal bewiesen.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Der Bäcker zeigte Besuchern über 13 Stunden lang sein Können am Steinofen in Forst-Seifen. Die Ergebnisse konnten sich nicht nur sehen lassen, sondern schmeckten hervorragend. Es gab Brötchen, Katenbrot, Stuten mit und ohne Rosinen sowie Streusel- und Rhabarberkuchen vom Blech.

Vor allem für Kinder bot die Veranstaltung viel Spaß und neue Erfahrungen. Angeleitet durch Vereinsmitglieder, durften sie im Dorfgemeinschaftshaus zunächst selbst Teig herstellen, individuell formen und ausgarnieren. Auch diese Kreationen aus Süßteig kamen in den Ofen und goldbraun wieder heraus.

Heinz Robert Dietermann zeigt das traditionelle Backhandwerk im Backes in Seifen.
Heinz Robert Dietermann zeigt das traditionelle Backhandwerk im Backes in Seifen.
Foto: Heimat- und Sportverein Holperbachtal

Praxisunterricht gab Dietermann im kleinen Gebäude mit Backes. Mit sichtbarer Freude am Werk, vermittelte er kindgerecht alle Verarbeitungsschritte des traditionsreichen Handwerks. Mit Kraft, Geschick und Jahrzehnte langer Erfahrung wurde Teig geknetet, geflochten und in Brotkästen gelegt. Für die Kinder übte natürlich der Ofen, der regelmäßig neu befeuert werden musste, einen besonderen Reiz aus. Das war das Metier von Wolf Schnebele vom „Verein Bildung und Mensch“, denen der Backes gehört. Hatte das Innere des Ofens die vorgesehene Temperatur von mehr als 500 Grad Celsius erreicht, schaufelte er zügig die Glut in eine Schubkarre. Diese wurde später wieder von ihm zum Entfachen des Feuers im Ofen genutzt, wenn die Schamottsteine abgekühlt waren.

Da jeder Backes individuelle Backeigenschaften hat und ohne Technik ist, mit der heute Bäcker stets gleichmäßige Backergebnisse in schneller Zeit erzielen können, hatte Dietermann Mühe, mit den widrigeren Umständen zurecht zu kommen. Schließlich sammelte er erst das zweite Mal Erfahrungen mit der gemauerten Backstelle. Darüber hinaus fehlte es an einem Gärschrank, weshalb der vorbereitete Teig im Vorraum und bei Publikumsverkehr nicht so schnell aufging wie gewünscht.

All das kostete mehr Zeit als üblich, was jedoch weder die gute Stimmung beim Bäcker noch bei den Besuchern des Festes trüben konnte, die zwischen Dorfgemeinschaftshaus und dem benachbarten Backes pendelten. Ganz im Gegenteil: Die Situation bot die Gelegenheit für viele Gespräche untereinander, das Genießen von vorbereiten Speisen oder für das Entspannen bei gutem Wetter.

Als kurz nach Mitternacht die letzten Stuten gebacken und schnell verkauft waren, ging eine gelungene Veranstaltung zu Ende, die wiederholt werden soll.

Informationen zum Verein, zu den geplanten Veranstaltungen sowie Fotos von den Aktivitäten gibt es auf www.hsv-holperbachtal.de