Kreis Mayen-Koblenz

Romantischer Weihnachtsmarkt auf Schloss Merode

Foto: LandFrauenkreisverband Mayen-Koblenz

Die LandFrauen besuchten die Papierstadt Düren und verlebten einen wunderbaren Tag.

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Am ersten und zweiten Adventssamstag starten 223 LandFrauen und einige männliche Gäste zur diesjährigen Weihnachtsfahrt. Sie besuchten die Papierstadt Düren und wollten den „Romantischen Weihnachtsmarkt mit traditionellem Handwerkstreiben auf Schloss Merode“ erleben.

Zunächst wurde Düren, ein Zentrum der Papierherstellung in Deutschland, angefahren. Nachdem durch die Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert die Nachfrage nach Papier stark stieg, entwickelte sich hier in den folgenden Jahrhunderten – begünstigt durch das außergewöhnlich weiche Wasser der Ruhr und die nahen Wälder der Eifel als Zellstofflieferanten – eine exportstarke Papierindustrie. Dank ihrer galt Düren um die Jahrhundertwende als eine der reichsten Städte des Kaiserreiches. Im Städtischen Papiermuseum erfuhren die LandFrauen alles Wissenswerte über Papierrohstoffe, Wasserzeichen, Papierverarbeitung und -recycling. Einige Teilnehmerinnen konnten sich im Papierschöpfen versuchen. Neben zukunftsträchtigen Neuentwicklungen wie Lautsprechern aus Papier oder schicken, lederähnlichen und waschbaren Papierhandtaschen konnten die Besucherinnen auch großformatige Kunstobjekte aus Papier bewundern.

Anschließend erkundeten die LandFrauen den Dürener Weihnachtsmarkt auf dem Kaiserplatz, den Marktplatz mit schönen Cafés und Wochenmarkt, die prachtvollen Einkaufsstraßen sowie die Annakirche. Dieses Wahrzeichen der Stadt ist neben dem Rathaus ein hervorragendes Beispiel für gelungene Architektur der 50er-Jahre. Hier zeigte sich der starke Wiederaufbauwille der Dürener, denn die Stadt wurde als „Tor zur Eifel“ im November 1944 von den vorrückenden Alliierten zu 99 Prozent zerstört.

Am frühen Nachmittag ging es weiter zum romantischen Weihnachtsmarkt auf dem nahe gelegenen Schloss Merode. Das beeindruckende, geschichtsträchtige Wasserschloss inmitten eines großen Parks wird seit dem 12. Jahrhundert von den Prinzen von Merode bewohnt. Mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, sind aktuell Wiederaufbauarbeiten nach einem Großbrand im Jahr 2000 noch nicht abgeschlossen. 80 adventlich-festlich geschmückte Holzhütten rund um den Wassergraben boten ein reiches Angebot an traditionellem Kunsthandwerk und regionaler Kulinarik. Zur Freude der zahlreichen Gäste produzierten Glasbläser, Steinmetz, Schmied, Krippenbauer, Korbflechter, Löffelschnitzer, Klöppler und Bonbonmacher ihre Waren und Produkte direkt vor den Augen der Besucher. Mit ausgewählten Spezialitäten wie gebeiztem Lachs, süßen Leckereien und Glühwein ließen sich die LandFrauen gern verwöhnen.

Im Schloss entzückte eine Ausstellung mit zahlreichen Krippen aus aller Welt die Besucher. Im Gewölbe des Schlosscafès ließ es sich gut über dieses Marktgeschehen plaudern. Bei Anbruch der Dunkelheit erstrahlten tausende Lichter, zahlreiche Feuerstellen und Kerzen und verbreiteten eine einzigartige, besinnlich-vergnügte Atmosphäre. Es fehlten auch nicht die Besuche des Meroder Christkinds und des Hl. Nikolaus auf dem Markt. Sie grüßten die Besucher herzlich und hatten Überraschungen für Kinder dabei. Feuerartisten, Drehorgelspieler, Saxophonisten, Blaskapelle, Männerchor und ein Bassbariton sorgten für ein hochwertiges kulturelles Rahmenprogramm. Nicht zuletzt brachte ein Kabarettist mit fulminanten Lesungen humoristischer oder satirischer Weihnachtsbriefe und -geschichten sein Publikum zum Lachen und zum Nachdenken.

Ein erholsamer Tag mit vielen interessanten Eindrücken, neuen Ideen und unvergesslichen Erlebnissen endete am Abend mit einer ruhigen Heimfahrt per Bus. Alle Teilnehmerinnen sind sich einig, dass dies ein gelungener Abschluss des Landfrauen Programms 2018 war und freuen sich auf das Programm 2019. Petra Stenz Maur