Lehmen

Lavendelernte in der Lehmener Würzlay

Foto: Lehmer Razejunge

Der Nachwuchs der Lehmer Razejunge half kräftig mit. Mit der Bepflanzung nicht mehr bewirtschafteter Weinbergflächen wird Verbuschung verhindert und das Insektensterben gemindert.

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Am dritten Wochenende im Juli ernteten die Lehmer Razejunge zum vierten Mal ihren Lavendel in der Lehmener Würzlay. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde die diesjährige Ernte von über 20 Helfern, Razejungen und deren Freunden und Bekannten, in der Lehmer Würzlay durchgeführt.

Foto: Lehmer Razejunge

Der Verein der Lehmer Razejunge startete im Sommer 2014 mit dem für die Terrassenmosel einzigartigem Projekt „Lavendel- und Naturkräuterfelsterrassen“. 3200 Lavendelsetzlinge wurden auf circa 2.500 Quadratmeter der Razejunge Weinbergterrassen und gepachteten Flächen gegen die fortschreitende Verbuschung nicht mehr bewirtschafteter Weinbergflächen gepflanzt. Es ist eine Besonderheit in der historischen Weinbaulandschaft der Lehmener Würzlay, die auch dem Klimawandel gerecht wird. Das Ziel Verhinderung der Verbuschung nicht mehr bewirtschafteter Weinbergflächen durch Lavendelpflanzungen ist gelungen. Gleichzeitig wurde durch das hohe Blütenangebot der Lavendelpflanzen die Artenvielfalt gefördert. Anzahl und Arten der Schmetterlinge haben sich vervierfacht.

Nun konnte die vierte Ernte eingefahren werden. Diese Jahr ernten die Razejunge ihren Lavendel später als in den Vorjahren, obwohl die Vegetation in dieser Periode circa zwei Wochen früher fortgeschritten war. Es sollte den Bienen und Schmetterlingen für einen längeren Zeitraum ein interessantes Nahrungsangebot gemacht werden. Dies war ein Beitrag der Razejunge gegen das Insektensterben und gleichzeitig eine Maßnahme zur Förderung der Artenvielfalt in der Weinkulturlandschaft.

„Wir sind besonders stolz darauf, dass gerade unser Nachwuchs sich bei der Ernte mächtig ins Zeug gelegt hat. Die Kerle können richtig zupacken“, freute sich Dieter Möhring, Zweiter Vorsitzender der Lehmer Razejunge. Die diesjährige Lavendelernte wurde in Rekordzeit absolviert. Dazu trug auch eine neu entwickelte Erntetechnik bei und natürlich die in den letzten Jahren gewonnene Ernteerfahrung.

Zum Abschluss des Aktion gab es ein deftiges Essen. Oberrazejung Ralf Menden hatte diese Jahr Haxen für die Erntehelfer ausgewählt. Das unsere Jüngsten nicht nur kräftig arbeiten, sondern auch einen ordentliche Appetit entwickeln können, stellten sie zum Abschluss des Ernteeinsatzes unter Beweis.

Ein Teil der Lavendelernte wird wieder destilliert zur Lavendelölgewinnung, ein weiterer Teil wird sorgfältig getrocknet, und die Blüten werden in Eigenregie zu verschiedenen Produkten weiterverarbeitet. Natürlich wird auch wieder der leckere Lavendellikör hergestellt.

Aber auch unzählige kleine Helfer waren in den Vorwochen aktiv. Vor der Ernte wurde der diesjährige Lavendelhonig geschleudert. Willi Unschuld, Imker der Razejunge, war begeistert wie emsig die im Razejungewingert positionierten Bienenvölker waren.

Die Lavendelpflanzungen der Razejunge sind ein beachtenswerter Beitrag zur Förderung der Biodiversität in den Steillagen der Terrassenmosel und für den regionalen Tourismus sind die blühenden Lavendelterrassen in den Sommermonaten ein Höhepunkt.