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Kaiserslautern

Starker Bleimehl patzt Sekunden vor Schluss – SC Idar-Oberstein verliert beim 1. FCK II

Von Sascha Nicolay
Vor den Augen von Marius Müller, der Nummer eins der FCK-Profis (links, mit schwarzer Kappe) und seinem Torwartkollegen Lennart Grill aus Mittelbollenbach (graue Kappe) setzt sich Nicklas Shipnowski gegen den Idarer Alex durch. Shipnowski markierte später den Siegtreffer zum 2:1.  Foto: 1. FC Kaiserslautern
Vor den Augen von Marius Müller, der Nummer eins der FCK-Profis (links, mit schwarzer Kappe) und seinem Torwartkollegen Lennart Grill aus Mittelbollenbach (graue Kappe) setzt sich Nicklas Shipnowski gegen den Idarer Alex durch. Shipnowski markierte später den Siegtreffer zum 2:1. Foto: 1. FC Kaiserslautern

Der SC Idar-Oberstein ist mit einer ebenso ärgerlichen wie unglücklichen Niederlage in das Punktspieljahr 2018 gestartet. Bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern kassierte der SC mit der letzten Aktion des Spiels das entscheidende Gegentor zum 1:2. Der ansonsten blasse FCK-Jungprofi Nicklas Shipnowski nutzte den einzigen Fehler des ansonsten starken SC-Torwarts Christopher Bleimehl zum Siegtreffer für die kleinen Roten Teufel. Noch härter als die Niederlage dürfte den SC die schwere Knieverletzung von Christoph Schunck treffen, die der Innenverteidiger in der 37. Minute erlitt.

Lesezeit: 3 Minuten
Die angezeigte Nachspielzeit von drei Minuten war schon abgelaufen, als der 1. FC Kaiserslautern II noch einmal zu einem Eckball kam. Joel Abu Hanna, vor einer Woche noch für die Profis der Lauterer im Einsatz, zirkelte den Ball vors Tor. Einen ganz kurzen Moment zögerte Christopher Bleimehl, dann stürzte er ...
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SC Idar-Oberstein: Schunck verletzt, Gonscharik verärgert und Bleimehl im Pech

Kaiserslautern. Martin Schneider, der Fußball-Abteilungsleiter des SC Idar-Oberstein, nahm Christopher Bleimehl ungefragt in Schutz. „So im Getümmel, das ist auch schwer“, mochte er nach dem Gegentor zum 1:2 in letzter Sekunde nicht den Stab über dem SC-Torwart brechen, den Trainer Murat Yasar nach der schweren Knieverletzung von Andy Forster und trotz der Verpflichtung von Nico Adami zur neuen Nummer eins des Oberligisten aus der Schmuckstadt ausgerufen hatte. Und auch Yasar nahm seinen Keeper in Schutz. „Ich würde da nicht von seinem Fehler sprechen“, sagte der Coach und nahm mehr seine Abwehrhünen in die Pflicht: „Wir haben so viele kopfballstarke Spieler wie André Petry, Christian Henn oder Paulo de Souza. Die müssen das regeln.“

Alles richtig und gut gemeint, trotzdem muss Bleimehl das Gegentor auf seine Kappe nehmen. Bitter für den jungen Keeper, der in dieser Situation für seinen Mut zum Herauslaufen bestraft wurde. Bleimehl hätte es sich nämlich leicht machen und auf der Linie bleiben können. Wahrscheinlich wäre dann nichts passiert. Doch im Grunde genommen hatte er den richtigen Impuls, den richtigen Gedanken. Der Eckstoß von Abu Hanna war nämlich ein Torwartball – mit Effet zum Tor, hoch an die Fünfmeterlinie getreten. In der Oberliga darf man von einem Keeper schon erwarten, dass er sich da zeigt. Bleimehl hat dann Pech gehabt, vielleicht auch, weil er für einen Sekundenbruchteil zu zweifeln schien, denn er zögerte vor seinem Start ins Getümmel minimal. Das könnte entscheidend gewesen sein. Ihn traf dann das harte Los jedes Torhüters, der einen einzigen Patzer im Spiel hat und dem dann keiner mehr zur Hilfe kommt. Allzu sehr grämen sollte sich der Keeper deshalb nicht – denn in den 93 Minuten zuvor hielt er tadellos und parierte sogar zweimal herausragend.

Während die meisten am unglücklichen Gegentor in letzter Sekunde zu kauen hatten, ärgerte sich Stanislav Gonscharik mächtig über Schiedsrichter Adrian Kokott. 13 Minuten vor Schluss tauchte Gonscharik mutterseelenallein am FCK-Fünfmeterraum auf. Die SC-Führung schien nur Formsache zu sein. Abu Hanna wollte noch retten, was eigentlich nicht mehr zu retten war und grätschte in den Idarer Außenbahnakteur. „Er trifft mich am linken Knöchel, und dann habe ich das Gleichgewicht verloren. Einen klareren Elfmeter gibt es nicht“, echauffierte sich Gonscharik und beteuerte: „Warum sollte ich mich fünf Meter vor dem Tor fallen lassen. Das würde ich niemals tun.“ Es half nichts, denn Schiedsrichter Kokott hatte nicht gepfiffen. Pech also für Gonscharik, der exakt 40 Spielminuten zuvor eingewechselt worden war – und zwar für Abwehrroutinier Christoph Schunck.

Der Innenverteidiger war in der 37. Minute an alter Wirkungsstätte zu Boden gegangen und musste mit einer Knieverletzung dann mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Schunck bestätigte später auf NZ-Nachfrage, dass das Innenband beschädigt sei. Ob auch die Kreuzbänder in Mitleidenschaft gezogen sind, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Sascha Nicolay

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