Koblenz/Mainz

Dreyer zu abfälligen MS-Äußerungen: Diskriminiert die Betroffenen

Die rheinland- pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer leidet an Multipler Sklerose und greift deshalb manchmal auf den Rollstuhl zurück.
Die rheinland- pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer leidet an Multipler Sklerose und greift deshalb manchmal auf den Rollstuhl zurück. Foto: dpa

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat die abfälligen Äußerungen eines Koblenzer CDU-Kommunalpolitikers über ihre Behinderung erstmals kommentiert: „Wir haben Tausende Menschen im Land, die eine Behinderung haben oder eine chronische Erkrankung haben und das ist für die nicht schön, so etwas zu lesen“.

Anzeige
Sie selbst habe Kraft, aber „es diskriminiert eigentlich die Menschen in unserem Land, die betroffen sind von irgendeiner Erkrankung und das finde ich nicht schön“, sagte sie am Mittwoch in der SWR-Sendung „Die Wahl bei uns. Wir testen – Sie wählen“. Die Spitzenkandidatin für die Landtagswahl ist an Multipler Sklerose (MS) erkrankt.

Der Beisitzer im CDU-Ortsvorstand Koblenz-Süd, Daniel Wilms, hatte auf Facebook Dreyer nahegelegt, Erwerbsminderungsrente zu beantragen und abzutreten. Außerdem wurde gefragt, ob die SPD mit ihr nun „auf der behinderten Mitleidsschiene“ fahren wolle. Dazu hatte Wilms Fotos von Dreyer im Rollstuhl gestellt. Gegen Wilms wurde ein Parteiausschluss eingeleitet.

dpa