Rostock/München

„Tag der kleinen Forscher“ 2018

Seilbahn, Katapult und Riesenraupe: Kita-Kinder bauen eine fantasievolle Kettenreaktion und verbinden Rostock mit München.

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Kullern, fallen, schweben: Was bewegt sich? Wie kann ich es in Bewegung setzen? Und wie verbinden? Die Kindergarten- und Hort-Kinder aus dem „Haus für Kinder Glasunowstraße“ in München und der DRK-Kita „Steppkeland“ in Rostock hatten anlässlich des heutigen „Tags der kleinen Forscher“ einen speziellen Forschungsauftrag vom „Haus der kleinen Forscher“ bekommen: Baut eine Kettenreaktion der besonderen Art! Heute präsentierten die Mädchen und Jungen ihre Ergebnisse.

Es platschte und klang, es rollte und lief. Vier Monate lang hatten die Mädchen und Jungen geforscht, getüftelt und gebaut. Jetzt setzten sie gemeinsam mit ihren Erziehern sowie den Eltern eine Kettenreaktion durch ihre ganze Kita und darüber hinaus in Bewegung. Den Auslöser gab das Läuten der Schiffsglocke in Rostock: „Neben ausgereifter Technik gibt es noch immer auf jedem Schiff eine Schiffsglocke. Ihr Läuten ist heute das Signal für den Start der Kettenreaktion“, sagte Gisela Handik, Leiterin der Einrichtung. Der Klang der Glocke drang in die dritte Etage der DRK-Kita – das Signal für die Hortkinder, einen „Stäbchenwirbel“ auszulösen. Und weiter ging’s.

Was löst eine Reaktion aus?

Die Mädchen und Jungen aus dem „Haus für Kinder Glasunowstraße“ in München und der DRK-Kita „Steppkeland“ in Rostock bauten den Bagger aus dem Sandkasten genauso in die Kettenreaktion ein wie den Flummi im Musikzimmer: Der hüpfte von einer Trommel zur nächsten und allein durch die Schwingungen eines lauten Paukenschlags kippten die nahe stehenden Klangröhren um. „Die Kinder und ihre Erzieher hatten unglaublich tolle, kreative Ideen und haben jeden Tag neue Entdeckungen gemacht. Daraus ist dann diese außergewöhnliche Kettenreaktion entstanden“, sagt Roswitha Meier, Leiterin vom „Haus für Kinder“ begeistert von dem Forschergeist, der die gesamte Einrichtung gepackt hatte. Natürlich fielen auch reichlich Domino-Steine um – im Bauklotz-Format, aus Pappkartons groß wie Kinder oder in Form von Tetra-Paks.

In Rostock hatten die Kinder Fallschirme gebaut, um die Kettenreaktion aus dem dritten Stock wieder herunter in den Garten zu leiten, am Ende ließen die Kinder in Rostock bunte Luftballons in den Himmel steigen. Dieses Bild sahen die Mädchen und Jungen in München auf einem Bildschirm in ihrer Kita – dort das Signal, nun ihrerseits ein ganzes Netz voller Luftballons einzuholen und die Kettenreaktion fortzuführen. Danach ging es quer durch alle sieben Funktionsräume. Den Abschluss bildete eine riesige Raupe, die im Garten weitere Stationen auslöste und sich dann in viele tanzende Schmetterlinge verwandelte.

MINT – im Kita-Alltag allgegenwärtig

„Die Kinder haben alles genutzt, was sie umgibt, um diese tolle Kettenreaktion durch ihre ganze Kita und dann auch quer durch Deutschland – von Nord nach Süd laufen zu lassen. Ich bin begeistert von diesem Forschergeist“, sagt Michael Fritz, Vorstand der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“.

„Wir haben diese Herausforderung gemeinsam mit den Kindern begeistert angenommen, viele Dinge aus dem Alltag entdeckt und sehr gestaunt, wo überall Abfolgen zu finden sind. Dabei haben wir nicht nur mit Materialien die einen Mechanismus auslösen experimentiert, sondern auch Körper, Gestik und Mimik eingesetzt. Kinder, Eltern und die pädagogischen Mitarbeiter hat das Kettenreaktions-Fieber förmlich gepackt. Die Kinder konnten erfahren, dass gemeinsames Lernen und Forschen mit Begeisterung einfach Spaß macht“, sagte Roswitha Meier, Leiterin der Kindertagesstätte „Haus für Kinder Glasunowstraße“.

„Aus diesem Forschungsauftrag ist ein spannendes technisches Projekt geworden: Unsere Kinder haben Skizzen angefertigt, haben im Baumarkt die Materialien ausgesucht und eine tolle Wasserbahn mit Booten gebaut, die sich Stück für Stück entwickelt hat. Ich muss sagen: Es ist wirklich eine fantasievolle Kettenreaktion entstanden, bei der die Kinder erlebt haben, dass sie selbst ganz schön viel in Bewegung setzen können“, so Gisela Handik, Leiterin der DRK-Kita „Steppkeland“.

Ein Zeichen für die Bedeutung guter früher MINT-Bildung

Der „Tag der kleinen Forscher“ ist ein bundesweiter Mitmachtag für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Er soll Begeisterung für das Forschen wecken und setzt ein Zeichen für die Bedeutung der frühen MINT-Bildung. Zahlreiche Initiativen und Entscheider aus der Politik unterstützen den Aktionstag.

In Rostock besuchten der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Dietmar Bartsch, Hagen Reinhold, (MdB, FDP) sowie Steffen Bockhahn (Senator für Soziales, Jugend, Gesundheit, Schule und Sport der Hansestadt Rostock) den Aktionstag, in München Margit Braun, Leiterin des städtischen Trägers, Geschäftsbereich Kita, Referat für Bildung und Sport, sowie Renate Hildebrand-Pertler, Stadtregionsleitung für den Bereich Mitte-Nord des städtischen Trägers in München.

Das „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung für alle Kinder – unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Einkommen der Eltern. Im Mittelpunkt steht die Freude am Forschen und Entdecken. Dabei setzt das „Haus der kleinen Forscher“ auf Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung.

Bereits seit 2009 ruft die Stiftung jedes Jahr zum gemeinsamen Entdecken und Feiern beim „Tag der kleinen Forscher“ auf. In diesem Jahr unterstützen der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und die Robert Bosch Stiftung die Aktion.