Koblenz

authentic feiert die junge Koblenzer Kultur

Foto: Jugendkunstwerkstatt Koblenz

Wer Veranstaltungen in Zeiten von Corona durchführen möchte, der muss sich was einfallen lassen.

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Das junge Team rund um die Jugendkunstwerkstatt Koblenz und Music Live wurde daher im Frühjahr kreativ und plante ihre jährliche Veranstaltung authentic – junge Kultur made in Koblenz, die kürzlich stattfand, kurzerhand um. Das Ziel war das gleiche, wie sonst auch: Die große Vielfalt der jungen Koblenzer Kulturszene einem breiten Publikum zu präsentieren und das gegenseitige Interesse der jungen Talente zu stärken. Die Veranstaltung, die seit 2014 in der Rhein-Mosel-Halle stattfindet und jährlich um die 900 Besucher anlockt, sollte nun unter freiem Himmel und an verschiedenen Orten stattfinden, um so junge Kultur zu den Koblenzer Bürgern zu bringen.

Sieben Orte im Stadtgebiet wurden von 13 bis 18 Uhr unter dem Motto #querstadteinwärts mit kurzen fünfzehnminütigen Straßenacts bespielt. So wurden der Kapuzinerplatz, das Kreutzchen, die Einkaufsstraße der Karthause, der Overbergplatz, der Campingplatz in Lützel, die Rheinanlagen und der Garten des Hospizes zu kurzfristigen Kulturorten und als Erkennungszeichen mit pinken Teppichen ausgelegt. HulaHoop Artistin Inga Schäfer, Hiphoptänzer Gabriel Hermes, Singer/Songwriter René Tholey begeisterten die überraschten Passanten in den Orten außerhalb der Stadt mit jeweils drei Auftritten an den verschiedenen Orten. Die innenstadtnahen Orte wurden von Klassiksängerin Violetta Vilver, Beatboxer Mohamad Bitar, der Koblenzer Popband Kyona und Tapping Gitarrist Jannik Hischke zu Fuß abgelaufen. Als besonderer Glanzpunkt, sowohl für Auftretende als auch für Publikum, wurden die Auftritte im Garten des Altersheimes und Hospizes in der Kurfürstenstraße erlebt.

Ab 18 Uhr wurde die Konzertmuschel Austragungsort der Abschlussshow von authentic. Am Auftrittsort direkt am Rhein wurden die am Tag entstandenen Werke von Graffitikünstlern wie Steffen Tschuck und Max Braun als auch von Maler wie Joélle Elbert, Alexander Renner, Mareike Hümmerich und Maja Hauswirth präsentiert, während auf der Bühne das Programm mit über 50 Akteuren startete.

Dieses wurde ergänzt durch Beiträge der Musikschule Koblenz oder der Jungen Bühne Lahnstein, die Szenen aus ihrem Stück Close to midnight spielten und das Publikum in das düstere Amerika der 1920er Jahre mitnahmen. Auch HulaHoop Artistin Inga Schäfer führte das Publikum in die Vergangenheit. Gemeinsam mit den beiden Zeichnerinnen Elena Lörsch und Alicia Schlag griff sie das Ambiente eines 50er Jahre American Diners auf und verbanden HulaHoop mit Bildender Kunst. Kunst traf auf HulaHoop, HipHop auf Oper und Beatbox auf Zaubern. Die Bandbreite junger Kultur wurde einmal mehr eindrucksvoll gezeigt und Zauberer und Moderator Tobias Rudolph führte charmante und überraschend magische Weise durch den Abend.

Und für die Interessierten, die keinen Platz für die Abschlussshow ergattert haben oder keinen der Acts in der Stadt zu sehen bekamen, wurde die Veranstaltung ab 13 Uhr live auf Instagram und Facebook übertragen. Das Team um authentic hat in diesem Jahr deutlich gemacht, dass Kultur während einer Pandemie funktionieren kann – mit Kreativität und den nötigen finanziellen Mitteln.