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Neandertal

Das Tal der Steinzeitmenschen: Frühgeschichte für Kinder und Erwachsene im Neanderthal Museum

Von Marion Meyer
Die Steinzeit und das Leben der „Vormenschen“ in dieser Zeit faszinieren die Menschen von heute. Wir tragen noch etwa 4 Prozent Neandertalergene in uns.
Die Steinzeit und das Leben der „Vormenschen“ in dieser Zeit faszinieren die Menschen von heute. Wir tragen noch etwa 4 Prozent Neandertalergene in uns. Foto: Jana Bauch

Lucy guckt einem frech ins Gesicht, die Lippen hat sie aufeinandergepresst, die Arme in die Taille gestützt. Sie sieht eher aus wie ein Affe, steht aber auf zwei Beinen. Sie ist eine Art „Vormensch“, denn sie gehörte noch nicht zur Gattung Homo. Ihre Knochen wurden 1970 in Äthiopien entdeckt. Wer dem Audiotext lauscht, erfährt, dass sie 25 Jahre alt, 105 Zentimeter groß ist und „Die Wunderbare“ genannt wird. Im Neanderthal Museum bei Mettmann, 15 Kilometer von Düsseldorf, begegnet einem Lucy als plastische Figur mit täuschend echter Haut- und Haarstruktur. Sie ist Teil des neu gestalteten „Stammbuschs“, einer Installation mit sechs sogenannten Hominiden der niederländischen Bildhauer Adrie und Alfons Kennis.

Lesezeit: 4 Minuten
Die Evolution nachvollziehen Die sechs anhand von Knochenfunden rekonstruierten Vorfahren des Menschen stehen in einer Holzkonstruktion aus 300 Dreiecken, die anhand von Zahlen und verschiedenen Schädeln die Evolution nachvollziehen lassen. Alle Figuren erzählen in Audiotexten ihre Geschichte, lebendig und anschaulich. Der „Stammbusch“ ist Teil der 2016 neu gestalteten Kapitel der beeindruckenden ...
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Das Neanderthal: Dunkle Höhlen und einladende Dachterrassen

Das Neanderthal wurde im 19. Jahrhundert nach Pastor Joachim Neander benannt. Nach der Rechtschreibreform 1901 hieß es Neandertal ohne h. Die Schreibweise mit h verweist auf den wissenschaftlichen Namen „Homo neanderthalensis“. Neanderthal Museum, Talstraße 300, 40822 Mettmann, Telefon 02104/979 70, www.neanderthal.de, Di–So 10–18 Uhr. Die Fundstelle schließt um 17 Uhr. Eintritt inklusive Audioguide 11 Euro für Erwachsene, Kinder (6 bis 16 Jahre) 6,50 Euro, Mini-Ticket (4 bis 5 Jahre) 5 Euro, Tickets online buchbar.

Anreise: Wer über die A3 kommt, biegt am Kreuz Hilden in Richtung Hochdahler Straße ab. Die Route über die Bergische Allee bis ins Neandertal ist ausgeschildert. Aufgrund von Bauarbeiten sind die Parkmöglichkeiten derzeit eingeschränkt. Vom Park & Ride-Parkplatz S-Bahn Neanderthal, wo auch die Regio-Bahn S 28 hält, sind es etwa 15 Minuten Fußweg. Von Düsseldorf aus kann man auch die S  8 zur Haltestelle Hochdahl wählen, dann sind es etwa 25 Minuten Fußweg. Die Buslinien 741 (Mettmann–Hilden) und 743 (Mettmann–Erkrath) halten unmittelbar vor dem Museum (Haltestelle „Neanderthal/Museum“). Sonntags wird derzeit zusätzlich ein Shuttle-Service zwischen dem Parkplatz der Firma Erwepa in Erkrath, Mettmanner Straße 51, und dem Museum angeboten.

Für Kinder: Für kleine Besucher gibt es spezielle Führungen sowie Workshops. Sie können etwa Steinzeitlichter basteln und erforschen, wie sich Steinzeitmenschen in dunklen Höhlen orientiert haben. Diese dauern eine Stunde und kosten ab 5 Euro pro Person.

Einkehr: Im Museumscafé gibt es neben Kuchen und Kaffee belegte Brötchen und wechselnde Tagesgerichte. An schönen Tagen bietet die Dachterrasse einen wundervollen Blick ins grüne Tal. Marie-Curie-Straße 8, 40822 Mettmann, Telefon 02104/269 93 00.

Für Wanderer: Das wildromantische Neandertal bietet wegen der Mischung aus Natur, Kultur und Wissenschaft für viele Geschmäcker etwas. Zu den Attraktionen zählen das eiszeitliche Wildgehege mit Wisenten, Tarpanen-Wildrindern und Auerochsen und der Kunstweg „Menschenspuren“.

Vier Wege des 240 Kilometer umfassenden Neanderlandsteigs führen am Museum vorbei. Die Angaben zum Denkmalpfad Hochdahl (acht Kilometer), dem Evolutionspfad (19,1 Kilometer) und einer Tour durchs Stinderbachtal (14,2 Kilometer) gibt es unter www.neanderthal.de.

Für Vogelfreunde: Am Zeittunnel in Wülfrath (Hammerstein 5, Telefon 02058/894.644) starten Greifvogelwanderungen mit Waldpädagogin Uta Wittekind und Wüstenbussard Merlin. Dauer zwei Stunden. Treffpunkt am Zeittunnel, Erwachsene zahlen 15 Euro, Kinder 12 Euro.

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