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Rhein-Hunsrück

Abgeordnete stellen sich Schülerfragen

Am 9. November dem Schicksalstag der deutschen Geschichte, stellten sich die Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtags den Fragen der Schüler, wie hier in der KGS Kirchberg.
Am 9. November dem Schicksalstag der deutschen Geschichte, stellten sich die Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtags den Fragen der Schüler, wie hier in der KGS Kirchberg. Foto: Thomas Torkler

Der 9. November gilt als Schicksalstag der deutschen Geschichte. Und an diesem Tag besuchen Abgeordnete des rheinland-pfälzischen Landtags seit 2005 Schulen im Land und treten in Dialog mit den Schülern.

Lesezeit: 4 Minuten
Der Schulbesuchstag geht zurück auf eine Initiative des damaligen Landtagspräsidenten Christoph Grimm, der den Besuchstag 2003 ins Leben rief. Für die Schüler werde parlamentarische Demokratie greifbar, formulierte der amtierende Landtagspräsident Hendrik Hering. Sein Stellvertreter, Hans-Josef Bracht, besuchte am Freitag die Integrierte Gesamtschule (IGS) in Emmelshausen, wo er mit Schülern der Klassenstufen ...
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Thomas Torkler zum Schulbesuch der Politiker

Schüler erleben Schlagabtausch der Politiker

Christoph Grimm hatte eine gute Idee, als er 2003 den Schulbesuchstag der Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtags ins Leben rief. Seit 2005 findet dieser immer am und um den 9. November statt. Die Abgeordneten sowie das Landtagspräsidium besuchen um den Schicksalstag der deutschen Geschichte zahlreiche Schulen in Rheinland-Pfalz und kommen ins Gespräch mit Schülern. Natürlich steht bei der Vorbereitung dieser Politiker-Besuche der 9. November im Mittelpunkt.

Bei den Diskussionsrunden muss das nicht unbedingt der Fall sein. Und das ist auch durchaus zu begrüßen, denn es geht schließlich darum, dass die Politiker ein Gespür dafür bekommen, wie die Jugendlichen ticken und welche Themen sie besonders interessieren. Und wenn eine Politikerin der AfD auf dem Podium sitzt, ist es nicht verwunderlich, dass Migration und Zuwanderung ausführlich diskutiert werden. Sylvia Groß erläuterte an der KGS ihre Sicht der Dinge – und bekam von der Grünen Jutta Blatzheim-Roegler ebenso Kontra wie von der SPD-Abgeordneten Bettina Brück. So entwickelte sich zwar auch eine Gesprächsrunde mit Schülern, aber mehr noch ein politischer Schlagabtausch – Maybritt Illner live in der Schulaula sozusagen. Mit dem feinen Unterschied, dass es kein Regulativ durch eine resolute Moderation gab. Aber auch daran ist nichts Schlechtes zu sehen, denn für die Schüler ist es interessant, mitzubekommen, wie Abgeordnete sich miteinander auseinandersetzen und gegenseitig argumentieren. Gleichwohl müssen die Politiker aufpassen, dass der eigentliche Zweck, der Dialog mit Schülern, dabei nicht zu sehr ins Hintertreffen gerät.

Bezeichnenderweise stand das Thema Zuwanderung im benachbarten Sohren-Büchenbeuren kaum zur Debatte. Die Paul-Schneider-Realschule plus geht mit ihrem integrativen System neue Wege in der Schullandschaft. Es gibt keine festen Klassenverbände, sondern nur Lerngruppen. Spätaussiedler, EU-Bürger, Migranten aus sicheren Drittstaaten sowie Geflüchtete bilden die Hälfte der Schülerschaft. Die Kinder und Jugendlichen sind es hier gewohnt, täglich mit Gleichaltrigen aus verschiedenen Kulturen zusammenzutreffen. Dass die AfD-Abgeordnete sich von dem alternativen Schulsystem beeindruckt zeigte, ist als positives Signal zu werten. Integration ist keine leichte Aufgabe, aber sie kann funktionieren – wenn man unvoreingenommen und lösungsorientiert neue Wege geht. Sohren-Büchenbeuren ist ein leuchtendes Beispiel dafür.

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