Die Mitarbeiter der Jugendämter sind oft gefordert, wenn Kinder unter Problemen im Elternhaus leiden.Foto: picture alliance/Patrick Pleul
Es gibt Fälle, die sind eindeutig: Wenn der Körper des Kindes mit blauen Flecken übersät ist und der Hals Würgemale aufweist, dann nimmt Martina Brand vom Neuwieder Jugendamt das Kind wegen akuter Kindwohlgefährdung aus der Familie. Aber es gibt auch diese Grenzgänger, Familien, in denen viel schief läuft, aber die noch nicht ganz kaputt sind. Den Zeitpunkt nicht zu verpassen, wenn sie eingreifen muss, das bereitet Brand manchmal Bauchschmerzen. Denn viel Zeit in ihrer engen Termintaktung bleibt der Mitarbeiterin des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) vom Jugendamt nicht, um darüber nachzudenken. Die personelle Ausstattung gibt das nicht her.
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Brand heißt in Wirklichkeit anders. Die 33-Jährige hat soziale Arbeit in Hildesheim studiert und ist nach ihrem Anderkennungsjahr 2009 in Neuwied hängen geblieben, auch wenn „ich eigentlich nie in den ASD wollte“. Denn egal, was diese Jugendamtsmitarbeiter machen, für irgendeinen machen sie es immer verkehrt. „Ein Mann wollte mich nach ...
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Zwischen 18 und 19 von 1000 Minderjährigen betroffen
Im Jugendamt der Stadt Neuwied kommen im Schnitt im Jahr rund 200 Meldungen mit Verdacht auf Kindswohlgefährdung an. Die Stadt hatte Ende vergangenen Jahres rund 11.000 Einwohner unter 18 Jahre. Das bedeutet, im Schnitt sind rund 18 von 1000 Minderjährigen betroffen.
Im Kreis Neuwied gab es im Jahr 2017 374 Meldungen bei rund 19.700 Minderjährigen, es waren knapp 19 von 1000 betroffen.