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Mittelrhein

Niedrigwasser am Rhein: Experte erwartet explosive Funde

Von Katrin Steinert
Niedrigwasser im Rhein: Aufgrund der anhaltenden Trockenheit sinken überall am Strom die Pegelstände. Unser Fotograf war zwischen Koblenz und Linz/Remagen unterwegs - und entdeckte breite Uferstreifen, neue "Inseln", vorsichtig navigierende Schiffe und manchen Ausflügler.
Niedrigwasser im Rhein: Aufgrund der anhaltenden Trockenheit sinken überall am Strom die Pegelstände. Unser Fotograf war zwischen Koblenz und Linz/Remagen unterwegs - und entdeckte breite Uferstreifen, neue "Inseln", vorsichtig navigierende Schiffe und manchen Ausflügler. Foto: Sascha Ditscher

Zurzeit führt der Mittelrhein Niedrigwasser – und damit tauchen wieder Dinge auf, die sonst unbemerkt in der Tiefe schlummern. Viel Schrott ist dabei, aber mitunter auch gefährliche Weltkriegsmunition.

Lesezeit: 7 Minuten
Die Erinnerungen an das Jahr 2011 mit extremem Niedrigwasser werden wach, als Halb-Koblenz evakuiert wurde, nachdem bei Pfaffendorf eine 1,8-Tonnen-Luftmine am Ufer gefunden worden war – und entschärft wurde. Horst Lenz, Chef des Kampfmittelräumdienstes, war dabei. Sein 15-köpfiges Team geht im Jahr rund 900 Munitionsfundmeldungen im ganzen Bundesland nach. Wir ...
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Explosiver November: 2011 sorgt Niedrigwasser für etliche Bombenfunde am Mittelrhein – auch in Neuwied

Es geht los am 17. November 2011: Zwischen Bendorf und Vallendar wird ein mit Chemikalien gefülltes Fass, ein sogenanntes Tarnnebelfass aus dem Zweiten Weltkrieg, gefunden. In der Folge erlebt die Region Mittelrhein eine mutmaßlich nie gesehene Fülle an Kampfmittelfunden, Entschärfungsaktionen und Evakuierungen. Auch Neuwied ist betroffen.

In jenem November werden überall am Rhein extrem niedrige Wasserstände gemessen, deutlich niedriger als aktuell. Und je weiter sich das Wasser zurückzieht, je mehr Flussgrund sichtbar wird, umso mehr Funde werden registriert.

Schon am 19. November wird das Bendorf/Vallendarer Nebelfass gesprengt – am selben Tag wird ein weiteres Nebelfass vor Koblenz-Pfaffendorf gefunden. Und nicht weit davon entfernt: eine 1,8 Tonnen schwere Luftmine. So geht es munter weiter: Mehrere Nebelfässer (unter anderem bei Vallendar und an der Europabrücke) tauchen auf, ebenso Bomben (bei Pfaffendorf, bei Urmitz, bei Spay). Am 27. November müssen 1000 Neuwieder ihre Wohnungen verlassen, damit eine 500-Kilogramm-Bombe entschärft werden kann, die bei Irlich im Rhein liegt. Am 4. Dezember dann die dato größte Evakuierungsaktion im Nachkriegsdeutschland: 45.000 Koblenzer müssen raus, Krankenhäuser und sogar die Justizvollzugsanstalt werden geräumt. Am Nachmittag gibt Horst Lenz Entwarnung: Die Luftmine ist unschädlich gemacht. tim

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