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Hettenrodt/Kirschweiler

Ärger mit dem Riesen-Bärenklau: Giftpflanze vermehrt sich im Kreis rasant

Von Andreas Nitsch
Giftpflanze vermehrt sich rasant Foto: Andreas Nitsch

Nur kurz passt der Junge nicht auf. „Da ist mir ein Tropfen auf den Arm gespritzt“, erzählt er. Die Folge ist eine große Brandblase, die im Krankenhaus aufgeschnitten und behandelt werden muss. Danach kann der Elfjährige den Arm zwei Wochen lang nicht bewegen. Im Kreis Birkenfeld gibt es mehrere Stellen, an denen dieses Szenario schnell zur Realität werden kann. Die hochgiftige Flüssigkeit Furocuramin, die im Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude) vorkommt, kann in Verbindung mit Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen der Haut führen.

Lesezeit: 3 Minuten
Zwischen Hettenrodt und Kirsch-weiler – unterhalb der alten Bauschuttdeponie – stehen Hunderte dieser für Mensch und Tier gefährlichen Pflanzen. Dieses im blühenden Stadium jahrzehntelang als besonders dekorativ wertgeschätzte, nun aber als Plagepflanze bezeichnetes Gewächs, das ursprünglich aus dem Kaukasus stammt, ist in Gärten, Parks, an Straßenrändern, in Bach- und Flusstälern ...
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Verhaltensregeln bei Kontakt mit dem Gewächs

Wie gefährlich ist der Riesen-Bärenklau für die Gesundheit des Menschen? Und was passiert, wenn man mit der Pflanze in Berührung kommt?

Die Inhaltsstoffe des Pflanzensafts zerstören innerhalb kurzer Zeit den UV-Schutz der Haut. Auftreffende Sonnenstrahlen führen zu schweren Verbrennungen mit Brandblasen, die nur langsam abheilen. Wer die Pflanze kennt, sollte ihr nicht ungeschützt zu nahe kommen.

Was sollte man im Fall eines Kontaktes mit der Pflanze tun?

Der Pflanzensaft sollte möglichst schnell abgewaschen werden. Danach Kleidung wechseln, Sonnencreme auftragen, Sonnenstrahlung meiden und je nach Schwere der Verbrennung einen Arzt aufsuchen.

Staude wurde wegen ihrer imposanten Erscheinung verehrt

Der Riesen-Bärenklau wurde in den vergangenen Jahrhunderten aufgrund seiner gewaltigen Erscheinung als Zierpflanze regelrecht verehrt. In Mitteleuropa begann die Ausbreitung der ursprünglich aus dem Kaukasus stammenden Staude nach dem Wiener Kongress 1815, nachdem der russische Zar Alexander I. dem Fürsten Metternich eine große Vase voll Samen des Riesenbärenklaus schenkte.

Der Fürst ließ ihn hoch erfreut in seiner Sommerresidenz aussäen, und auch Johann Wolfgang von Goethe soll ein großer Liebhaber des RiesenBärenklaus gewesen sein. Und nicht nur der: Loki und Helmut Schmidt gefiel der Riesen-Bärenklau angeblich so sehr, dass sie ihn damals am Kanzlerbungalow in Bonn angepflanzt haben, schrieb vor wenigen Jahren noch das „Hamburger Abendblatt“.
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