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Pommern

Jagd im Wingert: Wenn der Winzer aufs Wild anlegt

Von Christoph Bröder
Kilian Moritz aus Pommern ist Winzer und Jäger zugleich. Um die Wildschäden in seinen Weinbergen so gering wie möglich zu halten, ist er in seiner wenigen Freizeit mit dem Gewehr in den Steilhängen unterwegs.
Kilian Moritz aus Pommern ist Winzer und Jäger zugleich. Um die Wildschäden in seinen Weinbergen so gering wie möglich zu halten, ist er in seiner wenigen Freizeit mit dem Gewehr in den Steilhängen unterwegs. Foto: Christoph Bröder

Kilian Moritz nimmt das Gewehr in Anschlag. Er stützt es auf dem Dachträger des Autos ab und beobachtet das Reh einige Minuten lang durch das Zielfernrohr. Etwa 150 Meter über ihm hat er das Tier im Weinberg entdeckt. Moritz überlegt und wägt ab. Wenn er jetzt schießt, sind der Abend und die Jagd gelaufen. Dann muss er in den Hang klettern und den jungen Bock holen. Das kostet ihn viel Zeit, da das Tier vermutlich ins unterhalb gelegene Dickicht fallen würde. Die Chance, später am Abend vielleicht noch ein Wildschwein zu erlegen, wäre dann dahin. Doch das wäre eigentlich viel wichtiger.

Lesezeit: 5 Minuten
Moritz ist Winzer und Jäger zugleich. Mehr Hobbyjäger, wie der 33-Jährige sagt. Jagen bedeutet für ihn vor allem Ausgleich zum Beruf. Allerdings war schon klar, dass er Jäger wird, lange bevor klar war, dass er den Winzerbetrieb seiner Eltern in Pommern übernehmen wird. Der Cousin seines Großvaters nahm ihn schon ...
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Rehe und Wildschweine richten Schäden an

Rehe mögen die schmackhaften Austriebe an der Rebstockgerte. Erst wenn die Winzer diese einige Male gespritzt und sie eine Länge von etwa 30 Zentimeter erreicht haben, schmecken sie dem Rehwild nicht mehr. Wildschweine hingegen wühlen ganzjährig die begrünten Böden in Weinbergen um.

Dort stecken Engerlinge, Regenwürmer, Schnecken und Mäuse (Eiweiß). Die Unebenheiten auf dem umgepflügten Boden stellen ein großes Problem für die Winzer dar. Beim Durchfahren der Rebzeilen bleiben sie mit dem Traktor an Rebstöcken hängen.
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