Für die Gemeinde Gemünden und den privaten Flächenbesitzer bedeutet der Rückzug der NHB vom Steinbruchprojekt einen Verlust, der nicht nur für Freude sorgen wird. Insbesondere Gemeinden, die über Windkraftpacht verfügen dürfen, können den Ärger nachvollziehen, der durch solche Absagen entsteht. Aber wenn wirtschaftliche Gründe einen Investor dazu motivieren, sich von einem Projekt zurückzuziehen, muss es für solche Schritte Verständnis geben. Insbesondere dann, wenn es um ein Wirtschaftsobjekt wie diesen geplanten Steinbruch geht, der immense Auswirkungen auf Landschaftsbild, Flora und Fauna sowie möglicherweise auch die Wasserversorgung der Menschen vor Ort haben wird.
Manches Windkraftprojekt ist trotz großer Bedenken seitens Kritikern in der Region umgesetzt worden, beim Gemündener Steinbruch wurde nun die Reißleine gezogen. Aus wirtschaftlichen Gründen, zu einem Zeitpunkt, in dem jeder Beteiligte noch weitgehend schadlos aus dem Projekt herauskommen kann. Sowohl Gemeinde als auch privater Flächenbesitzer haben über Jahre Einnahmen erzielt ohne dafür umfangreichere Leistungen erbringen zu müssen. In dieser Zeit hat sich zudem ein tieferes Interesse am Landschafts- und Ressourcenschutz in der Region entwickelt, und obendrein hat sich herausgestellt, dass es an der Gemündener Höhe Sinn macht, weitere Brunnen zu bohren, die zur Versorgung der Menschen mit hoch qualitativem Wasser geeignet sind. Insofern wurde ein übergeordneter Gewinn für viele erreicht. Dies ist alles andere als ein Verlust – und keineswegs ein Grund, sich zu ärgern.