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Gemünden

Paukenschlag: Aus für Steinbruch Gemünden

Positiv überrascht wurden die "Bürger für Gemünden" von der Bekanntgabe des Rückzugs des potenziellen Steinbruchbetreibers. Entsprechend groß war die Freude bei der Initiative, dass ihr jahrelanger Protest gegen die Quarzitabbaupläne nicht umsonst war.
Positiv überrascht wurden die "Bürger für Gemünden" von der Bekanntgabe des Rückzugs des potenziellen Steinbruchbetreibers. Entsprechend groß war die Freude bei der Initiative, dass ihr jahrelanger Protest gegen die Quarzitabbaupläne nicht umsonst war. Foto: Werner Dupuis

Der umstrittene Steinbruch an der Gemündener Höhe wird nicht kommen. Das Kirner Unternehmen Nahe-Hunsrück Baustoffe (NHB) hat am Freitagabend in der Sitzung des Gemeinderates Gemünden erklärt, dass es Abstand von seinen bisherigen Planungen zum Quarzitabbau an der Gemündener Höhe nehmen möchte.

Lesezeit: 3 Minuten
Wie der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchberg, Harald Rosenbaum, unserer Redaktion erklärte, will die NHB deshalb den seit rund zehn Jahren laufenden aktuellen Pachtvertrag mit der Gemeinde kündigen. Zur Begründung führte der NHB-Geschäftsführer Elmar Schnorpfeil an, dass sich das Projekt als nicht wirtschaftlich genug darstellt. Für viele Beobachter des jahrelangen Ringens um ...
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Volker Boch zum Rückzug vom Steinbruchprojekt

Kein Verlust, eher ein Gewinn für viele Bürger

Für die Gemeinde Gemünden und den privaten Flächenbesitzer bedeutet der Rückzug der NHB vom Steinbruchprojekt einen Verlust, der nicht nur für Freude sorgen wird. Insbesondere Gemeinden, die über Windkraftpacht verfügen dürfen, können den Ärger nachvollziehen, der durch solche Absagen entsteht. Aber wenn wirtschaftliche Gründe einen Investor dazu motivieren, sich von einem Projekt zurückzuziehen, muss es für solche Schritte Verständnis geben. Insbesondere dann, wenn es um ein Wirtschaftsobjekt wie diesen geplanten Steinbruch geht, der immense Auswirkungen auf Landschaftsbild, Flora und Fauna sowie möglicherweise auch die Wasserversorgung der Menschen vor Ort haben wird.

Manches Windkraftprojekt ist trotz großer Bedenken seitens Kritikern in der Region umgesetzt worden, beim Gemündener Steinbruch wurde nun die Reißleine gezogen. Aus wirtschaftlichen Gründen, zu einem Zeitpunkt, in dem jeder Beteiligte noch weitgehend schadlos aus dem Projekt herauskommen kann. Sowohl Gemeinde als auch privater Flächenbesitzer haben über Jahre Einnahmen erzielt ohne dafür umfangreichere Leistungen erbringen zu müssen. In dieser Zeit hat sich zudem ein tieferes Interesse am Landschafts- und Ressourcenschutz in der Region entwickelt, und obendrein hat sich herausgestellt, dass es an der Gemündener Höhe Sinn macht, weitere Brunnen zu bohren, die zur Versorgung der Menschen mit hoch qualitativem Wasser geeignet sind. Insofern wurde ein übergeordneter Gewinn für viele erreicht. Dies ist alles andere als ein Verlust – und keineswegs ein Grund, sich zu ärgern.

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