Kann sich die Kirche auch in Zukunft all ihre Gotteshäuser leisten? Was tun, wenn die Gemeinde immer kleiner wird? Auch vor Oberwesel macht diese Entwicklung nicht Halt. Die Zahl der Katholiken ist dort von 1999 bis 2014 von 2287 auf 1776 gesunken, was einen Verlust von 22,3 Prozent (bistumsweit 14 Prozent) in 15 Jahren bedeutet.
1999 nahmen im Schnitt 483 Menschen an den Gottesdiensten teil (21,1 Prozent der Katholiken), 2014 waren es 325 Menschen (18,3 Prozent). Ein Rückgang von 32,7 Prozent. Bistumsweit beträgt der Rückgang der Gottesdienstbesucher 49,1 Prozent. Insgesamt gibt es aber 1315 Sitzplätze in den Kirchen und Kapellen der Pfarrei Oberwesel.
Unterm Strich steht zudem bei fast allen Immobilien der katholischen Kirche in Oberwesel ein Defizit, was den laufenden Aufwand 2016 betrifft. Bei der Liebfrauenkirche waren es minus 25.220 Euro, 13.990 Euro beim Jugendheim, 1270 Euro bei der Martinskirche sowie beim Pfarrheim und 790 Euro beim der Mutter-Rosa-Kapelle. Lediglich die Vikarie hatte ein kleines Plus vorzuweisen mit 640 Euro.
Von 2006 bis 2016 hat das Bistum 1.272.910 Euro in den Bauunterhalt der Martinskirche investiert. 726.360 Euro in die Liebfrauenkirche, 379.636 Euro ins Pfarrhaus, 144.920 Euro in die Mutter-Rosa-Kapelle, 32.900 Euro in die Vikarie. Auf dem letzten Platz beim Bauunterhalt befindet sich das katholische Jugendheim. Dorthin flossen in der Zeit von 2006 bis 2016 lediglich 7300 Euro. bed