Plus
Kreis Ahrweiler

Wo Nahversorgung noch nah ist: Ein Brot, ein Liter Milch und ein Schwätzchen

Von Beate Au
Horst Ruge (Mitte) hat sich zu Kaffee und Kuchen im Lädchen von Annemie Durben in Brohl verabredet. Das Café mit angeschlossenem Lebensmittelladen und Bäckereitheke ist der letzte Nahversorger in Brohl.  Foto: Beate Au
Horst Ruge (Mitte) hat sich zu Kaffee und Kuchen im Lädchen von Annemie Durben in Brohl verabredet. Das Café mit angeschlossenem Lebensmittelladen und Bäckereitheke ist der letzte Nahversorger in Brohl. Foto: Beate Au

In immer mehr Dörfern im Kreis gibt es keinen Lebensmittelladen mehr. Oft halten wie in Brohl Idealisten die Stellung. Ein Besuch.

Lesezeit: 3 Minuten
Es duftet nach leckeren Backwaren, Kuchen und frischem Kaffee im Eckhaus an der Josef-Leusch-Straße 2 in Brohl. „Hallo Annemie, zwei Bauernbrötchen bitte“, wünscht Stammkunde Hans-Peter Zapf. „Und sonst? Wie ist das Rentendasein?“, will Annemie Durben, die Frau hinter der Theke, wissen. Man kennt sich im letzten Lebensmittelladen des Hafenorts am ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Einzelhandel in den Dörfern: So ist die aktuelle Situation im Kreis Ahrweiler – und so könnte sie sich entwickeln

In weniger als der Hälfte der im Rahmen einer aktuellen IHK- und HwK-Studie untersuchten Orte im Kreis Ahrweiler gibt es noch Einzelhandelsgeschäfte der Nahversorgung. Dabei stellt das Lebensmittelhandwerk (Bäckereien und Metzgereien) eine beachtliche Versorgungsfunktion dar, heißt es in der Untersuchung. Kleinere und größere Supermärkte sowie Discounter gibt es lediglich in zehn der 48 untersuchten Ortsgemeinden. IHK und HwK haben insgesamt mehr als 1000 Ortsbürgermeister im Norden von Rheinland-Pfalz gefragt, welche Läden es noch bei ihnen gibt und wie sie die Situation in der Zukunft einschätzen. Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern haben die Kammern dabei ausgelassen – dort sei davon auszugehen, dass es eine angemessene Versorgungsstruktur gibt. Im Kreis Ahrweiler trifft dies auf die Stadt Adenau, die Grafschaft, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Remagen, Sinzig und die Stadt Bad Breisig zu. Die Ergebnisse in den Verbandsgemeinden (VG) im Detail:

  • VG Adenau: Nur 27 Prozent der Ortsbürgermeister, die sich an der Studie beteiligten, gaben an, dass es mindestens ein Einzelhandelsgeschäft in ihrer Ortsgemeinde gibt (6 von 36; 14 machten allerdings keine Angaben). Dabei hat sich die Situation seit dem Jahr 2000 auch in mindestens elf Ortsgemeinden verschlechtert. Nur ein Ortsbürgermeister hat eine positive Veränderung wahrgenommen. Und für die Zukunft erwarten zehn Ortsbürgermeister eine weitere Verschlechterung. Nur einer kann sich vorstellen, dass es noch einmal besser wird.
  • VG Altenahr: In fünf Orten gibt es noch Geschäfte, in sieben nicht mehr. Immerhin ein Ortschef konnte von einer Verbesserung seit 2000 berichten, in allen anderen Orten blieb die Situation gleich oder hat sich (teilweise stark) verschlechtert. Immerhin ist beim Ausblick Pessimismus nicht vorherrschend: Die meisten Ortsbürgermeister rechnen mit gleichbleibender Versorgung, zwei sogar mit Verbesserungen.
  • VG Bad Breisig: In einem Ort der Verbandsgemeinde gibt es keine Versorgungsmöglichkeit für die Bürger, in zweien aber schon – gleichwohl wird in allen drei Orten eine Verschlechterung wahrgenommen. Für die Zukunft erwartet einer der befragten Ortsbürgermeister eine weitere Verschlechterung.
  • VG Brohltal: Hier ist die Versorgungssituation laut den Ortsbürgermeistern mit mehr als 80 Prozent Nahversorgung am besten. Vier Ortsgemeinden haben in der Vergangenheit sogar Verbesserungen wahrgenommen, fünf hingegen Verschlechterungen. Auch beim Blick nach vorn herrscht im Brohltal eher Optimismus vor: Nur zwei Ortschef erwarten weitere Verschlechterungen. tim
Meistgelesene Artikel