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Kreis Ahrweiler

Schlechte Stimmung bei den Schützen: Einigen Vereinen droht das Aus

Von Christian Koniecki
Im Heppinger Schützenverein gibt es wie in vielen anderen historischen Schützenvereinigungen des Kreises eigentlich keinen Grund zum Missmut, denn dort funktioniert das Vereinsleben noch bestens. Doch Bundesmeister Siggi Belz befürchtet, dass fünf bis sechs der 18 Vereine im Bezirksverband die nächsten Jahre nicht überstehen werden. 
Im Heppinger Schützenverein gibt es wie in vielen anderen historischen Schützenvereinigungen des Kreises eigentlich keinen Grund zum Missmut, denn dort funktioniert das Vereinsleben noch bestens. Doch Bundesmeister Siggi Belz befürchtet, dass fünf bis sechs der 18 Vereine im Bezirksverband die nächsten Jahre nicht überstehen werden.  Foto: Archiv Hans-Jürgen Vollrath

Das Bild der scheinbar so heilen Welt der historischen Schützen im Kreis Ahrweiler hat Risse bekommen. Auf der Delegiertenversammlung hat Bundesmeister Siggi Belz Klartext geredet, und dabei den Finger in die Wunden gelegt – was die Zukunft des Bezirksverbandes Rhein-Ahr und seines Vorstandes nach 2020 angeht, aber auch was die Zukunft einiger der 18 traditionsreichen historischen Schützenvereine angeht.

Lesezeit: 2 Minuten
Problem Nummer eins: In vielen Vereinen und im Bezirksverband finden sich immer weniger Mitglieder, die bereit sind, sich in den Vorständen ehrenamtlich zu engagieren. „Ich weiß, wie viel Arbeit eine solche Position macht, und ich habe selbst erfahren, dass man dort hineinwachsen muss“, erklärt der 65-jährige Bezirksbundesmeister des Schützenbezirksverbands Rhein-Ahr, ...
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RZ-Kommentar: Spagat zwischen Tradition und Zeitgeist

RZ-Redakteur Christian Koniecki zum Dilemma der historischen Schützen

"Glaube-Sitte-Heimat“ lautet das Motto der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Sie sind eng mit der katholischen Kirche verbunden, treten bei Prozessionen und kirchlichen Feiertagen mit grüner Uniformjacke und mächtigen Federbuschhüten auf. Sie laden zum „beliebten Wurstschießen mit dem Luftgewehr“ ein, während der Zeitgeist doch allerorten den „veganen-Lifestyle“ preist. Historische Schützengesellschaften scheinen nicht mehr viel mit der Lebenswirklichkeit vieler Menschen am Beginn des 21. Jahrhunderts zu tun zu haben. Die Jugend interessiert sich nicht für so etwas, heißt es – und das haben die historischen Schützen mit vielen anderen Vereinen, vom Tennis bis zum Kegeln, gemeinsam. Dass es auch anders geht, zeigen positive Beispiele, wie das der Remagener St.-Sebastianus-Schützen. Ihr Erfolg hängt ganz wesentlich am Engagement ihrer (Vorstands-) Mitglieder. Wo viel Herzblut, Arbeit und noch mehr Zeit investiert wird – das alles mit einer Offenheit, ohne die eigenen Traditionen zu verraten – bleibt ein Verein lebendig. Doch wo man im eigenen Saft schmort, alles weiter macht, wie schon die Vorväter seit Jahrhunderten, verliert man sich in einer Parallelwelt, die keinen Außenstehenden mehr interessiert.

E-Mail: christian.koniecki@
rhein-zeitung.net

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