Schloss Ernich: Ein Herrenhaus mit wechselvoller Vergangenheit und geschichtlicher Bedeutung
Das Schloss Ernich, auch Haus Ernich genannt, hat eine bewegte Geschichte. Zwischen 1906 und 1908 im Stil eines neobarocken Herrenhauses gebaut, diente es zunächst dem Kölner Großindustriellen Arnold von Guilleaume als repräsentativer Sommersitz. Nach dem Ersten Weltkrieg nutzten es die Amerikaner für zwei Jahre als Lazarett, bevor es die Familie Guilleaume zurückerhielt.
Mitte der 30er-Jahre wurde es dann zu einem bei wohlhabenden Kölnern beliebten Hotelrestaurant umgewandelt – bis es im Zweiten Weltkrieg erneut als Lazarett diente. Durch die Besatzungstruppen beschlagnahmt kam es schließlich in den Besitz der Franzosen. Kurze Zeit war es noch einmal Gästehaus der Internationalen Filmunion, die in Calmuth bei Remagen ein großes Synchronstudio unterhielt. Ab 1949 wurde Schloss Ernich erst Residenz des französischen hohen Kommissars am Regierungssitz Bonn, später dann französische Botschaft. Dort fanden wichtige Gespräches und Vertragsverhandlungen zur deutsch-französischen Aussöhnung statt. Mit dem Wechsel des Regierungssitzes nach Berlin stand das Gebäude für einige Jahre leer, bevor es 2006 der Filmproduzent Ulrich Felsberg dem französischen Finanzministerium abkaufte und aufwendig sanierte.