Plus
Kreis Bad Kreuznach

Mäuseturm statt Felsenkirche: Kreuznach erwägt Ausstieg aus Naheland-Touristik

Von Marian Ristow
Chefin der Marketing-Dachorganisation für die Kreise Bad Kreuznach und Birkenfeld: Ute Meinhard (46), seit 2002 Geschäftsführerin der von einst 24 Gesellschaftern getragenen Naheland-Touristik mit Sitz in Kirn.  Foto: Stefan Munzlinger
Chefin der Marketing-Dachorganisation für die Kreise Bad Kreuznach und Birkenfeld: Ute Meinhard (46), seit 2002 Geschäftsführerin der von einst 24 Gesellschaftern getragenen Naheland-Touristik mit Sitz in Kirn. Foto: Stefan Munzlinger

Ist das der letzte Sargnagel für den Dachverband Naheland-Touristik (NLT)? Nun könnte sich auch die Stadt Bad Kreuznach aus dem 1991 gegründeten Verbund, der die touristische Kräfte der Naheregion bündeln will, verabschieden. Bad Kreuznach will seine touristischen Weichen neu stellen und sich künftig in Richtung Mittelrheintal und Rheinhessen orientieren. Das geht aus einer Pressemeldung der Stadtverwaltung von Freitag hervor.

Lesezeit: 3 Minuten
Sicher ist das Ausscheiden der Stadt aus der Organisation hingegen noch nicht. Dazu bedarf es eines Beschlusses, den es noch nicht gibt. Gleichwohl scheint die Entscheidung gefallen zu sein, wie Bürgermeister Wolfgang Heinrich (CDU), in dessen Zuständigkeitsbereich auch die Tourismussparte fällt, unsere Zeitung bestätigt:„Ich sage deutlich, dass wir die Naheland-Touristik ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Kurt Knaudt kommentiert: Jetzt droht ein Flächenbrand

Aus einem lokal begrenzten Feuer, das die Verbandsgemeinde Birkenfeld mit ihrem Austritt aus der Naheland-Touristik (NLT) bereits Ende 2014 entfacht hatte, droht jetzt durch den überraschenden, mit dem Landkreis offenbar nicht abgestimmten Alleingang der Stadt Bad Kreuznach ein verheerender Flächenbrand zu werden.

Das heißt auch: Die bisherigen Versuche, ihn einzudämmen, reichen nicht. Jetzt muss alles, was bisher eher im Verborgenen schwelt, klar benannt und ausdiskutiert werden.

Wenn es dafür nicht schon zu spät ist: Denn die Kurstadt scheint mit der Naheland-Touristik bereits abgeschlossen zu haben. Ihre Neuorientierung ist keineswegs abwegig – auch wenn die größte Stadt an der Nahe aus Sicht von Rheinhessen nur ein Anhängsel wäre.

Klar ist: Es gibt keine optimale Tourismusstruktur, die allen gerecht werden kann. Wenn jeder nur darauf schaut, was für ihn am besten ist, bedeutet das das Ende aller Gemeinsamkeit – und damit auch der NLT, deren Mittel und Möglichkeiten schon jetzt sehr begrenzt sind. Ohne Bad Kreuznach würde die bisherige Struktur zwangsläufig infrage stehen. Auch im Kreis Birkenfeld ist große Unzufriedenheit mit der Naheland-Touristik – auch mit der Art, wie dort die Geschäfte geführt werden – zu spüren. Die Frage ist, ob sich trotz der jetzt schon verbrannten Erde noch eine halbwegs sinnvolle Lösung für das Naheland finden lässt, die sich an den Bedürfnissen der Touristen statt an Kirchtürmen orientiert.

E-Mail: kurt.knaudt@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel