Die Bilanz des ersten Jahres in der ehemaligen Lafer-, dann FoodEducation und sich seit 22. Mai 2017 etablierenden MenüPartner-Mensa klingt erfreulich oder ernüchternd – kommt ganz auf den Standort des Zuhörers an.
Kaufmännisch betrachtet müssen die Berliner mit ihrem „Frisch-Küche“-Programm bei der Kundenzahl um gut 20 Prozent zulegen, denn bei zu wenigen Essern werden auch sie nicht satt. Das bundesweit strahlende und einst von Land und Lafer initiierte und mit reichlich Staatsgeldern realisierte Referenzprojekt Röka-Mensa muss rasch in die Gewinnzone fahren.
Dass die Berliner sich nicht sofort auf schwarze Zahlen fixieren, ist vor allem eines: clever. Zu stark war die emotionale Bindung des FoodEducation-Teams um Johannes Zimmermann und Sebastian Rösler an die junge Röka- und IGS-Klientel. Damals kochte eine große Familie für sich selbst, heute sind die Rollen des Dienstleisters und seiner Kunden klar getrennt. Zwar klingt die Trauer um das FoodEducation-Aus nach, aber langsam auch aus.
Das Zukunftsrezept:
- 1. Der Anspruch der Eltern und Esser darf nicht ins Kraut schießen.
- 2. Die Berliner sollten sich hüten, die Röka-IGS-Mensa in ein emotionsloses Profitcenter umzustylen.
Geduld und (Essens-)Qualität zahlen sich langfristig aus – auch für sie.