Kommentar: Das geht uns alle an – sonst wird es bald ganz leise
Stimmt! Für unsere gefiederten Freunde wird es immer enger, für uns Menschen immer leiser. Zumindest was das Gezwitscher der Singvögel angeht. Insofern sind die Signale der Naturschützer, mit denen mein Kollege Rainer Gräff gesprochen und Fakten gesammelt hat, nachvollziehbar. Mehr noch: sie müssen wach rütteln.
Dabei geht es nicht nur um die Vögel, auch die Bestände von Insekten, Schmetterlingen und Bienen sinken dramatisch. Das kann und darf uns nicht gleichgültig sein. Und die Meldung, dass Japaner in Ermangelung von Bienen die Bestäubung von Obstbäumen inzwischen schon selbst übernehmen, mag zunächst belustigend klingen, verdeutlicht allerdings das ganze Dilemma. Die Ursachen sind vielfältiger Natur, ausgehend von den großflächigen Flurbereinigungen des zurückliegenden Jahrhunderts bis hin zu den unsinnigen Rodungen von Straßenrändern aus vermeintlichen Sicherheitsgründen wie beispielsweise zuletzt entlang der B 428 in Höhe von Hackenheim. Natürlich sitzen auch Landwirte und Winzer mit im Boot, denen ich in diesem Zusammenhang aber unterstelle – zumindest in unseren Breiten –, selbst ein großes Interesse daran zu haben, ihre und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Im Grunde müssen wir alle unseren Teil dazu beitragen, sonst sterben nicht nur die Bienen und die Vögel.