Kommentar:Nicht nach jedem Stöckchen springen
Lautstark hatten sie protestiert, die engagierten Mitglieder der Mitarbeitervertretung (MAV) des Krankenhauses. Berechtigte Sorgen würden ignoriert, der Arbeitsalltag im Schichtbetrieb sei in Gefahr, überhaupt, einer der größten Arbeitgeber der Stadt werde im Regen stehen gelassen. Sogar eine kleine Demonstration mit Plakaten organisierte der MAV vor dem Rathaus, öffentlichkeitswirksam wurden Unterschriften übergeben.
Politik und Verwaltung reagierten so, wie sie es in Lahnstein nicht immer tun: Sie reagierten schnell. Fraktionsübergreifend kam der Vorschlag der SPD gut an, den Spielplatz zu verlegen und dem Krankenhaus so kurzfristig zu helfen. Ein Jahr später wird durch Zufall öffentlich, wie sich Krankenhaus-Geschäftsführer Pascal Scher still und heimlich aus der Nummer verabschiedet hat: Einige interne „Umstrukturierungen“ haben gereicht, und schon ist das Parkplatzproblem schon gar nicht mehr so bedrohlich, wie man es im Vorjahr suggerierte. Wenn sich das mal ändere, könne man ja noch mal reden, bot Scher großzügig an. Klingt ein wenig unverschämt für die Ohren von Politik und Verwaltung, die (endlich einmal) schnell und zielgerichtet reagiert haben. Und ist eine Bestätigung für all diejenigen, die nicht nach jedem Stöckchen springen, dass ihnen vom lautesten Schreihals hingehalten wird.