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Seelbach

Kostenfrage sorgt für Unmut unter Bürgermeistern

Von Carlo Rosenkranz
Die Bushaltestelle vor der Kita in Bergnassau-Scheuern: Hier steigen die Kinder aus Seelbach nach rund 40 Minuten Fahrt morgens aus.  Foto: Carlo Rosenkranz
Die Bushaltestelle vor der Kita in Bergnassau-Scheuern: Hier steigen die Kinder aus Seelbach nach rund 40 Minuten Fahrt morgens aus. Foto: Carlo Rosenkranz

Wenn die Verbandsgemeinde Geld ausgibt, geht es in aller Regel zulasten der Ortsgemeinden. Schließlich decken diese den Finanzbedarf der VG über eine Umlage. Die Frage, ob man nun in der Nachbar-VG Aar-Einrich in eine Kita-Gruppe investieren soll, damit Kindern aus Seelbach die lange Busfahrt nach Bergnassau-Scheuern erspart bleibt, bringt in das Thema Umlagefinanzierung und Mitbestimmung eine völlig neue Brisanz.

Lesezeit: 3 Minuten
Klar ist, dass mehrere der 19 Bürgermeister aus Gemeinden der ehemaligen VG Nassau deutlich gemacht haben, dass sie eine weitere finanzielle Belastung ablehnen. Alle Kosten für den Bau und Betrieb der fünf Kindertagesstätten werden über eine Sonderumlage den Gemeinden in Rechnung gestellt. Der Neubau in Nassau und der anstehende Neubau ...
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Direkter Bus zur Kita hat Vorrang vor Anbau in Kördorf: Hauptausschuss setzt Prioritäten anders als Seelbacher Rat

Eigentlich sind sich in den VG-Gremien alle einig: Die Fahrzeit von 40 Minuten für Kinder aus Seelbach, um die Kita in Bergnassau-Scheuern zu erreichen, ist unzumutbar. Die Ortsgemeinde Seelbach strebt an, dass ihre Kinder künftig die Kita im nahe gelegenen Kördorf besuchen. Dann wären die Kinder wohl weniger als zehn Minuten im Bus unterwegs und müssten erst gegen 8 Uhr zu Hause los. Dafür müsste in Kördorf allerdings erst einmal die Kita erweitert werden. Die Kosten für Bau und Betrieb müssten die 19 Gemeinden in der ehemaligen VG Nassau über die Sonderumlage tragen. Vorrang vor dieser Lösung hat aus Sicht des Hauptausschusses aber eine Verbesserung der Busverbindung, damit die Kinder weniger lang nach Scheuern fahren müssen.

Seitdem der Kreis die Linien neu an ein Unternehmen vergeben hat, müssen Seelbacher Kita-Kinder eine Stunde früher morgens los und fahren rund zehn Minuten länger. Der Bus sammelt unterwegs auch auf einem Abstecher in Weinähr Kinder auf und fährt so früh, weil er vor Unterrichtsbeginn an der Nassauer Grundschule sein muss. Der Hauptausschuss gab einer direkten und zusätzlichen Buslinie den Vorzug. Dazu soll Bürgermeister Uwe Bruchhäuser mit dem zuständigen Rhein-Lahn-Kreis sprechen. Eine erste Kostenkalkulation gab 38.000 Euro pro Jahr an. Im Vergleich dazu wird der Kita-Anbau in Kördorf mit fast 55.000 Euro pro Jahr angegeben. Eventuelle Fördermittel würden den Betrag verringern, gelten aber als fraglich. „Es wäre unseriös, wenn man einen Zuschuss des Landes als gegeben betrachtete“, meint Bruchhäuser.

Die Gemeinde Seelbach pocht unterdessen auf die Kördorf-Lösung. „Auch eine halbe Stunde Busfahrt ist ein No-Go“, sagt Ortsbürgermeister Jürgen Ludwig. „Das haben wir im Gemeinderat so beschlossen, und die Bürger stehen hinter uns“, sagt er. „Es ist jetzt an der Zeit zu entscheiden.“ Das soll der Rat in der Sitzung am Donnerstag, 27. Juni, 19 Uhr, im Bad Emser Rathaus tun. crz

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