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Kreis Bad Kreuznach/Region

„Ein Rädchen muss ins andere greifen“: Fahrradboom mit und ohne Elektrounterstützung braucht Infrastruktur

Mit solchen ansprechenden Ansichten wird fürs Radfahren in der Region geworben. Diese Aufnahme von der Radwegbrücke unweit der Wasserburg Reipoltskirchen ziert auch das Titelblatt der ADFC-Regionalkarte „Pfalz Nord Hunsrück/Nahe“.  Foto: Kreisverwaltung/Volz
Mit solchen ansprechenden Ansichten wird fürs Radfahren in der Region geworben. Diese Aufnahme von der Radwegbrücke unweit der Wasserburg Reipoltskirchen ziert auch das Titelblatt der ADFC-Regionalkarte „Pfalz Nord Hunsrück/Nahe“. Foto: Kreisverwaltung/Volz

Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft – was Wunderläufer Emil Zatopek einst sagte, gilt nur noch bedingt. Heute heißt es „Mensch rollt“. Der Zweiradboom hat seit den Corona-Zeiten einen völlig unerwarteten Aufschwung genommen und scheint noch ungebrochen. Aber irgendwo müssen die Massen auf Touren-, Mountain-, Lasten-, Renn-Bikes und Pedelecs mit Elektrounterstützung ja fahren: Ein Radwegenetz muss bereitgestellt, ausgebaut und gepflegt werden. Der Kreis Bad Kreuznach und die Region haben da noch einigen Nachholbedarf. Doch es tut sich etwas, wie Marco Rohr von der Abteilung für Kreisentwicklung der Kreisverwaltung und Katja Hilt, Geschäftsführerin der Naheland-Touristik, erläutern.

Lesezeit: 2 Minuten
Rheinland-Pfalz hat sich auf den Weg zum Radwanderland gemacht. Bestandteil ist ein Radroutenplaner im Internet, der ein Tür-zu-Tür-Routing anbietet, aber auch das Netz und die zahlreichen Radfernwege und Themenrouten im Land abbildet. Ein Eckpfeiler guter Qualität ist die durchgängige Beschilderung von Radwegen nach landeseinheitlichen Standards. Um dies zu gewährleisten, wurden ...
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Rainer Gräff zum Zweiradboom

Straßen ohne Radwege sind Fehlplanungen

Fahrradgeschäfte durften seit dem Ende des coronabedingten Lockdowns seit dem 20. April fast überall wieder öffnen. Wie das Statistische Bundesamt zum Weltfahrradtag am 3. Juni mitteilte, hat die Branche im April nach vorläufigen Ergebnissen gegenüber dem Vormonat ein Umsatzplus von 12,5 Prozent erzielt. Ein Volk fährt Rad. Die Drahtesel werden aus Garagen und Kellern geholt – und es wird neu gekauft, was der ebenso strapazierte wie erfreute Handel hergibt. Doch die Räder werden eben auch bewegt – und dafür braucht es genügend viele und auch taugliche Radwege in der Fläche und auch in den Städten. Die Touristiker haben die Zeiten der Zeit erkannt und versuchen, den Boom zu nutzen und Zweiradakteuren aller Art etwas zu bieten. Das hat nicht nur etwas mit Wertschöpfung zu tun, sondern auch mit Wertschätzung gegenüber den Bürgern und Gästen. Auch wenn es gute Ansätze gibt, bleibt gehöriger Nachholbedarf. Das kostet Geld, zweifellos. Doch es ist gut angelegtes Geld. Autoverkehr ist nicht alles, und Autostraßen, die heute noch ohne Radstreifen oder begleitende Radwege geplant und gebaut werden, kann man in den allermeisten Fälle als Fehlanlage bezeichnen. Noch scheint es so, dass Radfahrer keine allzu große Lobby haben. Doch der Zweiradboom sollte das ändern.

E-Mail: rainer.graeff@rhein-zeitung.net

Entfernungspauschale gilt auch für Radfahrer

Der Umstieg aufs Fahrrad lohnt sich nicht nur gesundheitlich. Die Entfernungspauschale, auch Pendlerpauschale genannt, können auch Radfahrer in Anspruch nehmen. Damit werden im Steuerrecht die Aufwendungen für Wege zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte berücksichtigt.

Die Entfernungspauschale mindert die zu versteuernden Einkünfte. Sie kann von allen Arbeitnehmern und auch von Selbstständigen in Anspruch genommen werden, unabhängig von der Höhe der tatsächlichen Aufwendungen und gleichgültig, ob sie den Weg zur Arbeit zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Motorrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Auto zurückgelegt haben.

Bewährte Karten und beliebte Online-Portale

Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist und nicht nur bis zum nächsten Laden oder zum Briefkasten will, der möchte Orientierungshilfen und Tipps. Wer die gute „alte“ Radkarte auf Papier schätzt, kann auf die nagelneu herausgegebene ADFC-Regionalkarte „Pfalz Nord Hunsrück/Nahe“ setzen (ADFC steht für Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) im Maßstab 1:75.000 setzen. Sie ist laut Verlag E-Bike geeignet und bietet die Möglichkeit, GPS-Downloads herunterzuladen. Für Smartphone-Nutzer, iPads, Fahrradnavis oder andere Technik gibt es zum Beispiel die Internetplattformen outdooractive.com, komoot.de oder bergfex.de

Bei allen Anbietern finden sich die Touren im Naheland – auch für die Offline-Nutzung unterwegs. rg

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