Seit Anfang des Monats vertritt Joe Weingarten (SPD) den Wahlkreis Bad Kreuznach/Birkenfeld im Bundestag in Berlin. Der 57-jährige gebürtige Idar-Obersteiner, der in Alsenz lebt, lässt dafür sein Amt als Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium des Landes Rheinland-Pfalz ruhen – wohl wissend, dass der SPD-Kreisvorstand nicht vorhat, ihn für die kommende Bundestagswahl noch einmal aufzustellen. Denn Weingarten eckt an: Dass er Flüchtlinge in Gruppen unterteilt und eine dieser Gruppen als „Gesindel“ bezeichnet hatte, bescherte ihm zwar überregionale Anerkennung, ließ das Verhältnis zu seiner Partei allerdings auch – dezent formuliert – abkühlen. Im Interview mit unserer Zeitung spricht Weingarten über seinen Start in Berlin, warum er nicht in die Hauptstadt zieht, ob es ihn nervt, auf die „Gesindel“-Aussage reduziert zu werden, und wie er sich für die Nahe-region einsetzen will.