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Idar-Oberstein

Wegen Haushaltssperre: OB lässt Zuzugsstopp für Flüchtlinge prüfen

Von Stefan Conradt
Auch im dringend benötigten Gewerbegebiet Weidenberg in Weierbach geht es nicht weiter, solange die Haushaltssperre besteht.  Foto: Conradt (Archiv)
Auch im dringend benötigten Gewerbegebiet Weidenberg in Weierbach geht es nicht weiter, solange die Haushaltssperre besteht. Foto: Conradt (Archiv)

Bei drei Gegenstimmen (aus Reihen der Linken und von Thomas Petry) hat der Stadtrat eine drastische Erhöhung der Grundsteuer B – von 430 auf 535 Prozent – beschlossen. Auch die Gewerbesteuer wird von 400 auf 420 Prozent angehoben, dabei gab es neben den drei Neinstimmen auch vier Enthaltungen. Der geänderten Haushaltssatzung mit Haushaltsplan stimmten bis auf zwei alle Ratsmitglieder zu, vier enthielten sich ihrer Stimme.

Lesezeit: 4 Minuten
Der Stadtrat reagiert damit auf den Druck der Aufsichtsbehörde ADD, die den vorgelegten Haushalt mit einer Unterdeckung von mehr als 5,5 Millionen Euro „völlig überraschend“ (OB Frank Frühauf) nicht genehmigte und verlangte, bis Mitte März einen neuen Entwurf vorzulegen. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion neben ...
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IHK warnt vor Steuererhöhungen: Negativspirale wird in Gang gesetzt

Jonas Klein, Regionalgeschäftsführer der IHK-Geschäftsstelle Idar-Oberstein, hat vor der Sitzung des Stadtrats vor weiteren Steuererhöhungen für Unternehmen gewarnt: „An der Steurerspirale wurde schon deutlich gedreht, die Wirtschaft leistet stets und besonders bei Hochkonjunktur ihren Beitrag, und dennoch sind die Haushalte defizitär.“ Aus seiner Sicht helfe da nur „strenge Aufgabenkritik“. Steuererhöhungen „linderten die Symptome, beheben aber nicht die Ursachen“, so Klein.

Höhere Gewerbesteuern verteuerten den Standort Idar-Oberstein, der ohne Autobahnanschluss ohnehin schwierig zu vermarkten sei. Für zuzugswillige auswärtige Unternehmen werde der Standort so unattraktiver. Schlimmer sei aber: „Eine Steuererhöhung ist besonders kritisch für den familiengeführten Mittelstand, der standortgebunden ist und so an Wettbewerbsfähigkeit verliert.“ Beides zusammen schwäche die wirtschaftliche Basis und führe zu weniger statt zu mehr Gewerbesteuereinnahmen. „Dem folgt dann wieder eine Anhebung der Hebesätze, es entwickelt sich ein Teufelskreis.“ Als Negativbeispiel nennt Klein das Gewerbegebiet Weidenberg, wo durch die Haushaltssperre ein Planungs- und Baustopp droht.

Die IHK unterstütze andererseits aber auch die überschuldeten Kommunen bei der Forderung an Land und Bund mit Blick auf Subsidiarität und Konnexität, um die Handlungsfähigkeit der Kommunen zu gewährleisten. sc

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