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Kreis Neuwied

Gestohlener Truthahn und Liebe im Krieg: Heimatjahrbuch 2020 ist neu erschienen

Von Martin Lindner
Vor der malerischen Kulisse des Klosters Ehrenstein in Neustadt stellten die Autoren das neue Heimatjahrbuch 2020 vor. Mit dabei der Kreisdenkmalpfleger und federführende Redakteur Reinhard Lahr (vorne rechts) und Landrat Achim Hallerbach (2. von rechts).
Vor der malerischen Kulisse des Klosters Ehrenstein in Neustadt stellten die Autoren das neue Heimatjahrbuch 2020 vor. Mit dabei der Kreisdenkmalpfleger und federführende Redakteur Reinhard Lahr (vorne rechts) und Landrat Achim Hallerbach (2. von rechts). Foto: mli

Eigentlich kann sich Reinhard Lahr gar nicht entscheiden, welche der Geschichten im neuen Heimatjahrbuch, das druckfrisch erschienen ist, ihm am meisten gefällt. Der Redakteur, der federführend an dem Traditionswerk beteiligt war, muss schmunzeln, wenn er an die Geschichte des gestohlenen Truthahns aus Rheinbreitbach denkt. Eine ärmliche Familie hat das Federvieh im Jahr 1779 einem Schöffen aus seinem Hof geklaut; der Verdacht gegen die Familie erhärtete sich, als der Vater in einer Wirtschaft damit angab, dass seine Frau mittags ein besonders leckeres Essen zubereitet habe. Ein Gast an der Tafel soll dann auch noch angewiesen worden sein, zu erzählen, er hätte Kalbsfleisch anstelle von Geflügel serviert bekommen. Anschließend wurde er anscheinend mit Schweigegeld abgespeist.

Lesezeit: 2 Minuten
Die Nachbarn beschimpften die Familie als Truthahndiebe, Kinder des Ortes stießen Truthahn-Schreie aus, wenn sich ein Familienmitglied näherte. Um die Familie vor Gericht zu bringen, wurden die Unkeler Schützen alarmiert, die eines Morgens das Haus der Familie in Rheinbreitbach umstellten. Die stritt vor dem Unkeler Gericht alles ab, gebracht hat ...