Ehrenamt stößt in Dörfern an seine Grenzen: Warum Cochem-Zell bei „Unser Dorf hat Zukunft“ fehlt
Von Thomas Brost
Das war eine Freude für das Golddorf Senheim-Senhals: Im November 2015 erhielt Ortsbürgermeister Lothar Stenz (mit Bäckermütze) die Urkunde aus der Hand von Ministerpräsidentin Malu Dreyer. In diesem Jahr nimmt kein Cochem-Zeller Ort am Dorfwettbewerb teil. Foto: Thomas Brost
Gold und nochmals Gold – glänzend sind die Auszeichnungen gewesen, mit denen Orte im Kreis Cochem-Zell überhäuft wurden. Im Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewann Ediger-Eller das höchste Dekor auf Bundesebene (2010), Senheim-Senhals die Goldmedaille im Land Rheinland-Pfalz (2015). Und 2017? Keine der mehr als 80 teilnahmeberechtigten Gemeinden oder Gemeindeteile will mitmachen. Keine? Nein. Ein kleines, unbeugsames Dorf in der Eifel hatte im Vorfeld seine Bereitschaft angemeldet: Alflen. „Es war schon sehr überraschend, dass nichts zustande kommt“, sagt Ortsbürgermeister Rudolf Schneiders. Und: „Aber mit einem Teilnehmer kannst du keinen Wettbewerb veranstalten.“
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Also werden die Landschaftsplaner, Architekten und Dorfentwickler im Mai einen Bogen um den Kreis Cochem-Zell machen müssen. Da verhallt der Appell, den die Kreisverwaltung noch im Januar unter die Gemeinden brachte: „Mitmachen lohnt sich! Und zwar nicht nur um zu gewinnen, sondern der Wettbewerb bietet eine Möglichkeit, sich mit der ...
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Erstmals stehen Kinder und Jugendliche im Blickpunkt
In den Nachbarkreisen ist man aufnahmefreudiger für den Dorfwettbewerb: Aus dem Kreis Mayen-Koblenz nehmen 17 Kommunen, aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich zwei Kommunen teil.
Im Vordergrund des Wettbewerbs stehen die Aktivitäten für eine nachhaltigen Entwicklung des Dorfes sowie das bürgerschaftliche Engagement der Gemeinden. Gefahren fürs Dorf sind die demografische Entwicklung und die Strukturveränderungen im Dorf.
Erstmals wird in diesem Jahr ein Sonderpreis „Kinder- und jugendfreundliche Dorferneuerung“ ausgelobt. bro