Zweihunderttausender-Marke gebrochen: Immobilienpreise im Siegerland steigen um acht Prozent
Auch die Anzahl der verkauften Ein- und Zweifamilienhäuser und der Preisumsatz erreichen mit 844 verkauften Objekten für insgesamt 171,27 Millionen Euro neue Höchstwerte (2019: 799 Kauffälle für 149,88 Millionen Euro).
Diese und viele weitere Informationen zum heimischen Immobilienmarkt ergeben sich aus den aktuellen Veröffentlichungen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Siegen-Wittgenstein. Der Bericht bezieht sich auf das Kreisgebiet ohne die Universitätsstadt Siegen, für deren Bereich ein eigener Gutachterausschuss gebildet wurde.
Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den gebrauchten Eigentumswohnungen. Der durchschnittliche Kaufpreis lag hier bei 1588 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und somit um sieben Prozent höher als im Jahr 2019, als durchschnittlich 1482 Euro pro Quadratmeter gezahlt wurden.
Bei den Neubaueigentumswohnungen kam es erstmals seit zehn Jahren zu einem leichten Preisrückgang. Der durchschnittliche Kaufpreis lag mit 3071 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche um ein Prozent unter dem Vorjahreswert von 3105 Euro. Insgesamt wurden 2020 im Kreisgebiet 294 Eigentumswohnungen für 49,58 Millionen Euro verkauft. Die Anzahl der verkauften Wohnungen ging um 72 Verträge oder 20 Prozent zurück, während der Preisumsatz um 14 Prozent sank (2019: 57,48 Millionen Euro).
Des Weiteren enthält der Report auch die Umsatzzahlen für unbebaute Grundstücke, Mehrfamilienhäuser, Gewerbeobjekte und sonstige bebaute Grundstücke sowie Indexreihen über langjährige Preisentwicklungen auf den verschiedenen Teilmärkten. Daneben beinhaltet er auch interessante Analysen wie die sogenannten Marktanpassungsfaktoren und Liegenschaftszinssätze, die den Immobilienmarktexperten (unter anderem Sachverständige und Banken) als Grundlage für ihre tägliche Arbeit dienen. Die Ergebnisse werden überwiegend in Tabellen und Grafiken dargestellt.
Außer dem Grundstücksmarktbericht 2021 hat der Gutachterausschuss auch durchschnittliche Lagewerte, sogenannte Bodenrichtwerte, für Baugrundstücke ermittelt und veröffentlicht. Grundlage hierfür bilden unter anderem 275 im Jahr 2020 abgeschlossene Kaufverträge für Wohnbaugrundstücke.
Die Anzahl der verkauften Wohnbaugrundstücke hat damit um 10 Prozent zugenommen (Vorjahr 249). Es wurden Wohnbaugrundstücke im Gesamtwert von 23,06 Millionen Euro veräußert. Die Preise lagen durchschnittlich acht Prozent über dem Niveau von 2019. Aufgrund der Steigerungen wurden die Bodenrichtwerte zum Stichtag 1. Januar 2021 punktuell in mehreren Baugebieten angepasst.
Das Preisniveau für Baugrundstücke im Kreis Siegen-Wittgenstein (ohne Stadtgebiet Siegen) schwankt erheblich. Während für gute Lagen in Freudenberg (Fließenhardt) der Bodenrichtwert mit 230 Euro pro Quadratmeter ermittelt wurde, liegen die Werte in ländlichen Lagen, zum Beispiel in Beddelhausen oder Richstein, bei 25 Euro pro Quadratmeter.
Außer den Bodenrichtwerten für Wohnbauland wurden auch Richtwerte für Gewerbeflächen, gemischt genutzte Zentrumslagen sowie land- und forstwirtschaftliche Grundstücke ermittelt. Für das Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein (ohne Stadt Siegen) wurden zum Stichtag 1. Januar 2021 insgesamt 955 Bodenrichtwerte ermittelt.
Die Richtwerte, denen jeweils eine feste Zone zugeordnet ist, werden flächendeckend in Bodenrichtwertkarten erfasst, die auf dem landesweiten Internetportal unter der Adresse www.borisplus.nrw.de oder mobil unter der App Borisplus.NRW eingesehen werden können. Hier stehen auch der komplette Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses im Kreis Siegen-Wittgenstein sowie die Marktberichte aller anderen Gutachterausschüsse im Land Nordrhein-Westfalen kostenlos zum Download bereit.