Ein Jamaika-Bündnis in Mayen – damit hat vor der Wahl sicher niemand gerechnet. Umso bemerkenswerter ist es, wie die Verantwortlichen die Kooperation jetzt auf den Weg bringen wollen. Die Schlüsselfigur ist Bernhard Mauel. Dass er Bürgermeister werden soll und dann nicht mehr dem Stadtrat angehört, ist aus meiner Sicht eine gute Entwicklung.
Zum einen macht das Jamaika erst möglich. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Fraktionsvorsitzenden Mauel (CDU) und Lentes (Grüne) wäre nie zustande gekommen. Das haben die vergangenen Jahre gezeigt. Ohne Mauel nimmt die Kooperation nun Gestalt an.
Zum anderen ist Mauel ein ausgewiesener Kritiker von OB Wolfgang Treis und dessen Verwaltung. Diese Kritik dürfte leiser werden. Erstens wird Mauel als Bürgermeister selbst Teil der Verwaltung. Und zweitens fehlt ihm, wenn er nicht mehr dem Stadtrat angehört, ein Forum, um seine Kritik öffentlich zu äußern.
Dass er stattdessen innerhalb der Verwaltung Klartext sprechen wird, davon kann man bei Bernhard Mauel ausgehen. Auch darin liegt eine Chance für Mayen.
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