Plus

Pittsburgh – eine Schönheit mit Rissen

Von Christian Kunst

In der Ostküsten-Metropole Pittsburgh findet der deutsche Gast viel Vertrautes und ein Eck wie in Koblenz. Doch Trump hat auch diese Region verändert.

Lesezeit: 9 Minuten
Es gibt seltsame Momente in den Häusern des wohl bekanntesten amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright. Momente der Vertrautheit an einem eigentlich fremden Ort. Der Gang durch einen Flur, entlang an einem Hochschrank aus hellem Holz, darüber eine Fensterfront, der Blick ins Grün, auf den Fels. Das Wohnzimmer: Ein Sekretär steht ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Wissenswertes für Reisende

Anreise: Viele Airlines wie United oder KLM fliegen Pittsburgh über mehrere Stationen an. Einen Direktflug bietet ab Frankfurt Condor an.

Zielgruppe: Für alle, besonders individuell reisende Familien und Singles Beste Reisezeit: Frühjahr und Herbst

Unsere Ausflugstipps:

  • Andy Warhol Museum: erlebnisreiche Reise in das Leben des berühmtesten Sohns Pittsburghs
  • Heinz History Center: interessante Einblicke in die Geschichte Pennsylvanias und Pittsburghs
  • Children’s Museum of Pittsburgh: ein Muss für Familien, gelegen mitten im vielfältigen und bunten Stadtviertel North Side
  • Wigle Whiskey: Es ist nicht nur schön, einen Whiskey zu genießen. Hier erfährt man, wie ein solch feiner Tropfen entsteht. Lustige und interessante Führung in die Welt der Prohibition und Pittsburgh Revolte dagegen.
  • Pamela's Diner: Hier hat schon Barack Obama seine Pancakes beim Frühstück genossen.

Unser Autor ist gereist mit United Airlines und hat übernachtet im Priory Hotel und im Seven Springs Resort. Diese Reise wurde unterstützt von Visit Pittsburgh.

Norddeutscher Grünkohl – made in Pittsburgh

Von unserem Redakteur Christian Kunst

Vor drei Jahren gab es in New Orleans einen Grünkohl-Skandal. Auslöser war eine Reisegeschichte in der „New York Times“. Die Autorin zitierte darin eine niederländische Schauspielerin, die in die Südstaaten-Metropole gezogen war: „New Orleans ist nicht kosmopolitisch. Es gibt hier keinen Grünkohl.“ Der Aufschrei war groß – in Zeitungen, sozialen Medien und Restaurants gab es Hinweise, wo man sehr wohl guten Grünkohl, auf Englisch kale, essen könne. „Kale-Gate“ war geboren. Es war ein Protestruf der von New Yorkern belächelten Provinz.

Knapp drei Jahre bevor die amerikanische Provinz auch an den Wahlurnen ihre Stärke demonstrierte. Doch anders als bei Trump war es ein Aufschrei des vielfältigen Amerika. Und wie schmeckt diese Vielfalt? In einer kleinen Seitenstraße im Strip District von Pittsburgh – 1800 Kilometer nördlich von New Orleans – habe ich sie geschmeckt. Im Café der „Enrico Biscotti Bakery“ traf ich am Herd Roy Godine – aus New Orleans.

In einem Topf bereitete er Grünkohl zu. Ich probierte ihn und war platt: Er schmeckte wie in Norddeutschland. Godine erzählte, dass sie den Kohl in New Orleans mit einer Grützwurst essen – Pinkel. Und dass sie den Kohl über Nacht ziehen lassen – so macht es auch meine Mutter. Roy Godine und ich lächelten uns an, als wir Tschüss sagten. Ich dachte mir: Wir Provinzeier sind die wahren Kosmopoliten.

Meistgelesene Artikel