Schauspieler Andy Griffith („Matlock“) mit 86 Jahren gestorben

Andy Griffith
Andy Griffith wurde 2005 vom damaligen Präsidenten Bush mit der Freiheitsmedaille ausgezeichnet. Foto: Shawn Thew

Als gewitzter Anwalt Ben Matlock wurde er zum Fernsehklassiker: Jetzt ist US-Schauspieler Andy Griffith ist mit 86 gestorben.

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Als gewitzter Anwalt Ben Matlock wurde er zum Fernsehklassiker: Jetzt ist US-Schauspieler Andy Griffith ist mit 86 gestorben.

New York (dpa). Die Fernsehzuschauer kennen ihn als Staranwalt Ben Matlock: Der amerikanische Schauspieler Andy Griffith ist tot. Das bestätigte ein enger Freund der Familie dem Lokalsender WITN. Griffith sei am Dienstagmorgen (Ortszeit) in seinem Haus in Manteo an der Atlantikküste von North Carolina gestorben. Griffith wurde 86 Jahre alt. Der Schauspieler hatte in der Serie „Matlock“ von 1986 bis 1995 den gleichnamigen Staranwalt aus Atlanta verkörpert.

„Ruhe in Frieden“

Auch der Regisseur Ron Howard („Apollo 13“, „The Da Vinci Code“), der als Kinderstar in Griffiths Show vor fast 50 Jahren berühmt geworden war, bestätigte den Tod. „Ruhe in Frieden, Andy“, schrieb er über Twitter. Howard kannte Griffith gut. Er hatte in allen acht Staffeln der „Andy Griffith Show“ Sohn Opie gespielt. Auch privat hatten beide ein enges Verhältnis.

Der Durchbruch kam spät

Griffith hatte einige Fernseh- und Filmrollen hinter sich, bis mit 31 Jahren der Paukenschlag kam: In Elia Kazans düsterem Mediendrama „Ein Gesicht in der Menge“ spielte er die Hauptrolle des Häftlings, der dank seines Charismas erst zum populären Medienstar und schließlich zum gefährlichen Politiker aufsteigt. Der Film gilt heute als wegweisend, „Lonesome Rhodes“ als Griffiths beste Rolle.

Drei Jahre später begann die Sendung, die schon seinen Namen trug. In der „Andy Griffith Show“ spielte er einen Kleinstadtsheriff in den Südstaaten, der sich mit seiner resoluten Haushälterin und einem trotteligen Hilfssheriff herumschlagen muss. Die Serie lief von 1960 bis 1968 und ist nationales Kulturgut in den USA. Viele Redewendungen gingen in den Sprachgebrauch über, „Barney Fife“ nennt man nach dem Hilfsscheriff Menschen, denen man Intellekt abspricht und Griffith galt als „Amerikas beliebtester Sheriff“. Und „Ronny Howard“ wurde mit der Serie bekannt, berühmt wurde er als Regisseur Ron Howard.

„Matlock“war sein Meisterstück

Nach dem Sheriff folgte eine lange Durststrecke, in der sich ein Misserfolg an den nächsten reihte. Ein Welterfolg kam erst fast 20 Jahre später: Als Ben Matlock löste er als Staranwalt scheinbar unlösbare Fälle. Auch wenn die Handlung eigentlich immer die gleiche war – ein praktisch unrettbarer Angeklagter wird von Matlock in letzter Minute rausgehauen und nebenbei gleich noch der wahre Täter überführt – war die Serie weltweit beliebt, auch in Deutschland.

Griffith war in den USA auch ein bekannter Countrymusiker und hatte für seine Gospeleinspielungen einen Grammy bekommen. In den USA symbolisierte er zuletzt vor allem zwei Dinge: Zum einen die Alten, weil ihm mit „Matlock“ in einer auf Jugendlichkeit ausgerichteten Zeit noch einmal ein Comeback gelungen war. Besonders bei Senioren war Griffith deshalb populär. Zum anderen war er eine Stimme des Südens. „Ben Matlock“ praktizierte in Atlanta, Georgia. Griffith selbst stand vor allem für North Carolina. Hier wurde er geboren, hier war er der Scheriff der Serie – und hier starb er jetzt auch.