Koblenz

Für Fahrer verboten: Koblenzer Blitzer-Warner planen eigene App

Blitzer-Apps: Verboten, aber nützlich Foto: fotoila

Verkehrsfunk war gestern: Im Smartphone-Zeitalter greifen viele Autofahrer zu Blitzer-Apps, um sich über aktuelle Geschwindigkeitskontrollen zu informieren. Eine Facebook-Gruppe, die sich um Raum Koblenz vor Blitzern warnt, plant jetzt selbst eine, eine Mayener Seite ebenfalls. Doch: Die Apps agieren in einer Grauzone.

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Sich unterwegs via Smartphone vor Kontrollen warnen lassen: Die bekannteste App mit rund zwei Millionen Nutzern ist Blitzer.de. Im Raum Koblenz wird es künftig auch eine regionale App zu anderen ähnlichen Anwendungen wie etwa Vorsicht Blitzer!, Trapster oder iCoyote geben.

Das planen zumindest die Betreiber der Facebook-Seite „Blitzer Koblenz und Umgebung“. Die App soll dem Nutzer eine Nachricht schicken, wenn auf der Seite ein neuer Blitzer gemeldet wird, sagt „Jörg“ vom Betreiberteam, der sich nach einer Kontaktanfrage bei unserer Redaktion gemeldet hat. Die vollen Namen der Betreiber bleiben nichtöffentlich. Die App soll kostenlos für Nutzer sein und sich über Werbung finanzieren. Plan ist, dass sie noch vor Weihnachten für iOS und Android verfügbar ist.

Die entsprechende Ankündigung auf der Seite bekam fast 600 Likes – bei rund 7000 Fans, die die Seite hat. In einem Kommentar lobte ein Nutzer, das sei die erste regionale Facebook-Blitzer-Seite mit diesem Angebot, was von den Betreibern aber zurückgewiesen wurde. Einige wenige gibt es bereits, wenn auch in Rheinland-Pfalz offenbar bisher noch nicht.

Wie alle anderen App-Anbieter auch bewegen sich die Koblenzer damit in einer rechtlichen Grauzone. Die Nutzung einer Blitzer-App macht ein Smartphone zu einem laut Straßenverkehrsordnung verbotenen Radarwarngerät. 75 Euro Bußgeld können fällig werden.

Die Vorschrift lässt sich bei Smartphones bisher jedoch schwer durchsetzen. Denn: Ein Smartphone ist technisch gesehen nicht zu diesem Zweck bestimmt, sondern primär ein Mobiltelefon. Wer angehalten wird, muss es nicht der Polizei übergeben, damit die es auf eine entsprechende Nutzung prüft. Die Administratoren der Facebook-Warnseite weisen noch auf einen anderen Aspekt hin. „Die Vorschrift lässt sich ja umgehen.“

Zwar darf der Fahrer Smartphone und Warnprogramm während der Fahrt nicht benutzen, wohl aber der Beifahrer. "Wir wissen ja nicht, was die Nutzer damit machen.“

Update: Auch die Gruppe Blitzer: Mayen und Umgebung plant eine App. Sie soll bereits Ende Oktober herauskommen, erklärte einer der Betreiber der Seite.

ank/law