Kommentar: Faszination Kosmos

Ohne freie Sicht geht nichts. Unsere Atmosphäre mit ihren Wetterlaunen macht es den Astronomen daher nicht leicht, an präzise, verwertbare Daten aus dem All zu kommen. Die Idee, ein Teleskop im Erdorbit zu stationieren, lag daher nahe. Nur dort kann es – von wetterbedingten Störungen unbeeinflusst – tief in den Weltraum spähen.

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Von Axel Müller

An diesem Samstag ist es auf den Tag genau 20 Jahre her, als die Menschheit ihr „Auge im All“ weit öffnete. Eine US-Raumfähre hatte das Teleskop „Hubble“ in die 600 Kilometer hohe Umlaufbahn gebracht, in der es noch heute um die Welt saust und 80 Gigabyte Daten pro Monat zur Erde schickt. Daten von unschätzbarem Wert. Daten, die die Forscher verblüffen.

Das ist jedoch nicht das eigentliche Verdienst von Hubble, denn den findet man erstaunlicherweise ganz woanders. Hubble hat es nämlich geschafft, eine weltweite Begeisterung für den Kosmos zu wecken – quer durch die Bevölkerungsschichten. Denn niemand konnte sich auf Dauer der Faszination dieser magischen Bilder entziehen, die das „Auge im All“ für uns sichtete, auswertete und aufbereitete. Wir sahen Dinge, die sonst kein menschliches Auge je hätte sehen können. Wir blickten tief in die Vergangenheit unseres eigenen Seins.