Perspektiven auf die heutige Männlichkeit: Der tugendhafte Mann
Von Wolfgang M. Schmitt
Unter tugendhaften Männern versteht man noch immer heldenhafte Männer. Erwartet wird von Männern auch heute noch, dass sie Helden sind oder zumindest im rechten Augenblick heldenhaft agieren. Im Ausnahmezustand hat der Satz „Frauen und Kinder zuerst“ seine Gültigkeit nicht verloren. Dennoch hat sich das Männerbild enorm gewandelt: „So ist die Erwartungshaltung an das männliche Geschlecht, leistungsstark, beherrscht und kämpferisch zu sein, noch immer die Eingangspforte für Karriere und Gratifikation; sie verkörpert damit auch die offizielle Männlichkeit. Privat hingegen wird vermehrt eine Männlichkeit gefordert, die hilfsbereit, kooperativ, emphatisch, flexibel und irgendwie feminin ist“, schreibt der Männerforscher Walter Hollstein.
Lesezeit: 5 Minuten
In den 80er-Jahren gab es diese Unterscheidung zwischen dem privaten und dem öffentlichen Mann offenbar noch nicht: Bonnie Tyler fragte 1984, sich im Bett hin- und herwälzend, wo all die guten Männer hingegangen sind? Wo ist ein Herkules oder ein weißer Ritter auf einem feurigen Ross? „I need a hero, ...
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