RZ-Kommentar: Katrin Steinert zu den Koblenzer Piraten

Die Basis der Piraten hat noch viel zu tun

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Die Basis der Piraten hat noch viel zu tun

Das Ziel der Koblenzer Piraten klingt ambitioniert: Sie wollen 2014 in den Stadtrat gewählt werden. Doch ohne strukturierte Arbeit an der Basis wird dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen. Da ist zum einen das Problem mit dem Personal. Die Regionalgruppe zählt zwar 40 Mitglieder – doch nur eine Handvoll davon ist aktiv.
Der harte Kern ist so sehr engagiert, dass er auch bei Bundes- und Länderanliegen mitmischt: Übers Internet ist das per Mailinglisten und „Piratepads“ rund um die Uhr möglich. Dabei scheint kaum einer gewillt, sich in die Tiefen der Kommunalpolitik einzuarbeiten: Haushalt, Bebauungspläne, Abwasser etc. Wer also soll den Job im Stadtrat machen?
Bleibt die Frage nach dem Profil der Koblenzer Piraten: Mehr Transparenz bei Finanzen und Beschlüssen zu fordern, ist gut und richtig. Deshalb tun das auch andere im Stadtrat. Aber wofür stehen die Piraten darüber hinaus? Bessere Bildungspolitik? Auch das fordern andere.
Noch hat die Koblenzer Basis drei Jahre Zeit, sich zu formieren, Themen abzustecken, Personal zu benennen. Ab und zu nach Berlin zu schielen wird nicht schaden: um abzukupfern oder aus Fehlern zu lernen. Über Kommunalpolitik wird letztlich immer noch vor Ort im Rathaussaal und nicht im Internet entschieden.

E-Mail an die Autorin