Mittelrhein

Kampf für Brücke geht weiter: Befürworter und Gegner bleiben bei ihren Positionen

Dass im Masterplan von der Brücke, und nicht nur von „Rheinquerung“ die Rede ist, bezeichnet Reinhold Petereit (SPD) als „Super-Sache“. Der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative „Pro Brücke“ ist jetzt guter Dinge, dass tatsächlich die Brücke zwischen Fellen und Wellmich gebaut wird.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Der Vorsitzende des Welterbe-Zweckverbands, Landrat Bertram Fleck (Rhein-Hunsrück- Kreis), rät: „Wir können uns nicht nur auf die Brücke versteifen.“ Es gehe um eine ganzheitliche Entwicklung. Bis 2016 verhindere der Koalitionsvertrag ohnehin jegliche Brücke- Aktivitäten. „Und wenn wir in der nächsten Legislaturperiode eine ähnliche politische Konstellation haben sollten, dann werde ich diese demokratische Entscheidung mit Zähneknirschen und Bauchweh zur Kenntnis nehmen, auch wenn's mir nicht gefällt“, sagt Fleck und kündigt an, den Gedanken an die Notwendigkeit einer Brücke wachzuhalten.

Sein Kollege Günter Kern (SPD) vom Rhein- Lahn-Kreis, stellvertretender Vorsitzender im Zweckverband, sieht das genauso: „Die Region braucht eine 24- stündige Möglichkeit, über den Rhein zu kommen, unabhängig von den Fahrplänen der Fähren. Wir haben in Mainz zum wiederholten Mal klar und deutlich die Brücke eingefordert. Da verstecken wir uns nicht. Wir haben auch in dieser Frage die Belange unserer Bevölkerung zu vertreten.“

Ein Gegner der Brücke ist der grüne Bundestagsabgeordnete Josef Winkler. Für ihn kommt die Entscheidung, die Brücke im Plan dezidiert zu nennen, nicht überraschend: „Ministerin Eveline Lemke soll in dem Masterplan einen Überblick geben, was aus der Region an Wünschen und Projekten an sie herangetragen wurde. Ich finde es vernünftig, auch in dieser Frage die Pros und Kontras abzubilden.“ Für die Grünen indes werde die Ablehnung einer Rheinbrücke auch im nächsten Landeswahlkampf ein wichtiger Punkt bleiben.

Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU im Landtag, Hans-Josef Bracht, erinnert daran, dass die Diskussion um die Brücke der Anlass für die Erarbeitung des Masterplans gewesen ist: „Die Unesco hat ihn gefordert, um beurteilen zu können, ob die Brücke mit dem Welterbe-Status des Mittelrheintals zu vereinbaren ist. Aber genau hier kann sich die rot-grüne Landesregierung nicht zu einer Entscheidung durchringen, weil der grüne Koalitionspartner blockiert“, kritisiert Bracht.

ms/tor