Mittelrhein

Kammern bleiben bei Kritik – IHK: Wertvolle Zeit vertan – HwK: Handwerk braucht verlässliche Wege

Der von Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) vorgestellte Masterplan zur Weiterentwicklung des Welterbetals stößt bei Industrie- und Handelskammer (IHK) wie bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz auf scharfe Kritik. Es würden lange bekannte Forderungen wiederholt, aber die Ursachen der aktuellen Lage ebenso wenig systematisch hinterfragt, wie konkrete Handlungsempfehlungen gegeben.

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„Den Erwartungen der Bürger und Unternehmen der Welterbe-Region kann das vorliegende Ergebnis nicht genügen“, erklärt IHK-Präsident Manfred Sattler. Lemke bleibe die Antwort schuldig, „wie die Welterbe-Region denn nun aktiv weiterentwickelt werden soll“. Der Verweis auf mehr Kooperation und mehr ehrenamtliches Engagement ist Sattler „zu wenig“. Dass jetzt ein neuer Prozess für ein Umsetzungskonzept gestartet werden soll, zeigt ihm, dass der Masterplan keine konkreten Antworten gibt.

Auch aus der Sicht von IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel „wurden zwei Jahre für eine mögliche positive Entwicklung der Region weitgehend vertan“. Er kritisiert auch, dass die fehlende Mittelrheinbrücke „als Thema dritter Klasse behandelt wird“. Schließlich sei die Forderung nach der Brücke der Anstoß für das Entwicklungskonzept gewesen. Ein Verzicht auf den Bau bedeute für Sattler „Stillstand für die Region. Und diesen Stillstand können wir uns nicht leisten!“ Er will keine erneute jahrelange Bürgerbeteiligung, „sondern konkrete Entscheidungen und deren aktive Umsetzung“.

Unzufrieden mit dem Ergebnis sind auch HwK-Präsident Werner Wittlich und HwK-Hauptgeschäftsführer Alexander Baden: „Wir hätten uns gewünscht, dass im nun vorgelegten Masterplan die feste Querung des Rheins in Form einer Brücke deutlicher Niederschlag gefunden hätte.“ Das Handwerk brauche „verlässliche, stets verfügbare Wege über den Rhein“. Damit seien Arbeitsplätze verbunden, so die Kammerspitze. Zur Pflege der Kulturlandschaft und der Baukultur würden durch das Handwerk wichtige Aufgaben übernommen.

Außerdem gebe es bereits Initiativen, beispielsweise zur farblichen Gestaltung von Gebäuden. „Das Handwerk ist hierbei gut aufgestellt, leistet hierbei seinen Beitrag und wird das künftig verstärkt fortsetzen. An der Brücke führt dennoch kein Weg vorbei“, lautet das Fazit der Handwerkskammer Koblenz wie der Obermeister vor Ort.

us