Rheinland-Pfalz

Interview: Grüne Wirtschaftsministerin hofft auf Bahnlärm-Fortschritte und wünscht Mittelrheinticket

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) bezeichnet die Mittelrheinbrücke als „einen Baustein von vielen“ im Masterplan. Hier das Interview im Wortlaut:

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Der Anlass für den Masterplan war die Mittelrheinbrücke. Welche Rolle spielt sie noch?

Sie ist ein Baustein von vielen zur Lösung von Infrastrukturproblemen, die wir für die Region erkannt haben. Die Menschen haben ein Bedürfnis, mobiler zu sein und den Rhein leichter überqueren zu können. Im Masterplan sind die unterschiedlichen Lösungsansätze dokumentiert. An der rot-grünen Koalitionsvereinbarung, dass die Landesregierung in dieser Legislaturperiode keine Brücke unterstützt, wird selbstverständlich nicht gerüttelt. Zunächst haben wir den Fährverkehr ausgeweitet.

Die Mittelrheinbrücke als ein Projekt von vielen: Das wird etwa der Wirtschaft kaum reichen.

Beim Masterplan geht es nicht um eine Entscheidung für oder gegen die Brücke, sondern um eine breite Zukunftsvision. Diese ist treffend beschrieben.

Stichwort Bahnlärm: Was kann der Masterplan hier bewegen?

Ich erwarte deutliche Unterstützung von der Unesco. Wenn sie über den Masterplan beschließt, ist das Thema auf einer hohen politischen Agenda platziert. Die Unesco wird uns helfen, wenn wir beim Umsetzungskonzept Gespräche in Brüssel und in Berlin zu führen haben. Es kommt mehr politischer Druck hinter das Thema Bahnlärm. Und den können die Menschen am Mittelrhein gut gebrauchen.

Was bringt der Masterplan konkret?

Viele kleine Schritte und das klare Signal: Die Landesregierung steht zur Mittelrheinregion und entwickelt sie mit hohem Engagement weiter. Ich selbst bin immer wieder von dieser großartigen Natur- und Kulturlandschaft begeistert.

Ist ein Mittelrheinticket überfällig, das für den ÖPNV durchgehend gilt, also auch für die Fähren?

Ein durchgehendes Verbundnetzticket für den ÖPNV ist absolut wünschenswert. Aber es ist ganz schwierig, die verschiedenen Verbünde zusammenzubringen. Daran arbeiten wir noch.

Das Gespräch führte Dietmar Brück