Bad Kreuznach

Wege aus dem Fachkräftemangel

Im Gespräch mit den Vertretern der Industrie- und Handelskammern Idar-Oberstein und Bad Kreuznach (von links) IHK-Vizepräsident Bad Kreuznach, Matthias Ess, IHK-Regionalgeschäftsführer Bad Kreuznach, Jörg Lenger, Antje Lezius MdB, IHK-Regionalgeschäftsführer Idar-Oberstein, Jonas Klein und IHK-Vizepräsident Idar-Oberstein, Dr. Lothar Ackermann.
Im Gespräch mit den Vertretern der Industrie- und Handelskammern Idar-Oberstein und Bad Kreuznach (von links) IHK-Vizepräsident Bad Kreuznach, Matthias Ess, IHK-Regionalgeschäftsführer Bad Kreuznach, Jörg Lenger, Antje Lezius MdB, IHK-Regionalgeschäftsführer Idar-Oberstein, Jonas Klein und IHK-Vizepräsident Idar-Oberstein, Dr. Lothar Ackermann. Foto: Büro Antje Lezius

Bundestagsabgeordnete im Gespräch mit den heimischen Industrie- und Handelskammern.

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Mit dem geplanten Fachkräfteeinwanderungsgesetz plant die Koalition, dem Mangel an qualifizierten Arbeitern entgegentreten. Im Gespräch der Industrie- und Handelskammern von Bad Kreuznach und Idar-Oberstein mit der Bundestagsabgeordneten Lezius wurde deutlich: Auch in der heimischen Wirtschaft wird in vielen Branchen händeringend gesucht.

Viele Bürger kennen es: Wer heute einen Handwerker bestellt, kann sich oft auf saftige Wartezeiten gefasst machen. Zwischen Auftragserteilung und Erledigung liegen beispielsweise im Baugewerbe im Schnitt 13 Wochen – Tendenz weiter steigend. Wesentlicher Grund hierfür ist der Nachwuchsmangel. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz plant die Koalition Abhilfe zu schaffen. So sollen neben den Akademikern auch die händeringend gesuchten Berufsqualifizierten einen besseren Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erhalten. Gleichzeitig soll gut integrierten Asylbewerbern mit Duldungsstatus unter sehr genauen Vorgaben eine Bleibeperspektive eröffnet werden. Als Berichterstatterin mit am Verhandlungstisch sitzt die heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Antje Lezius. Im Gespräch mit den Industrie- und Handelskammern Bad Kreuznach und Birkenfeld erkundigte sie sich nach der heimischen Wirtschaftsperspektive auf dieses Thema. Dabei wurde deutlich, dass auch hier viele Branchen auf der Suche nach Mitarbeitern sind. Lezius betont die Bedeutung dieses Gesetzesentwurf: „Laut DIHK sehen heute schon mehr als 60 Prozent der Unternehmen den Fachkräftemangel als Gefahr für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Und dabei wird sich die Situation erst in den kommenden Jahren so richtig verschärfen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Generation der Babyboomer in Rente gehen.“

Eine Sicht, die die Vertreter der beiden IHKen auch für den heimischen Arbeitsmarkt bestätigten.

In Bad Kreuznach ist es besonders das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie die Gesundheitsbranche, in der viele Stellen nicht besetzt werden können. In Birkenfeld besteht insbesondere in den gewerblich-technischen Berufen ein akuter Fachkräftemangel. „Es ist positiv, dass hier nicht nur akademisch, sondern auch beruflich qualifizierte Fachkräfte mit eingeschlossen sind, da diese ad hoc den Betrieben vor Ort helfen“, so der IHK-Regionalgeschäftsführer Jörg Lenger. Einig waren sich die Vertreter der IHKen, dass die Sprachkenntnisse und die Anerkennung der Ausbildungsabschlüsse der Heimatländer die größten Herausforderungen für die Arbeitsintegration darstellen. Aufgrund der Erfahrungen sei man hier aber viel besser aufgestellt als in den vergangenen Jahren.

Lezius sah im Anschluss an das Gespräch viele bundesweite Annahmen bezüglich des Fachkräftemangels bestätigt und versprach, die Anliegen der heimischen Wirtschaft in ihrer Parlamentsarbeit aufzugreifen. „Allein bis 2030 könnten dem deutschen Arbeitsmarkt bis zu fünf Millionen Erwerbstätige fehlen. Die Folge wären Ausfälle in der Wirtschaft in Milliardenhöhe. Wir wollen mit der Fachkräfteeinwanderung Leistungsträger für unsere Wirtschaft gewinnen. Sie sollen sich aber auch auf menschlicher Ebene gut in unserer Gesellschaft integrieren. Das gehört für mich zusammen und darauf werden wir von Unionsseite besonders achten“, erklärte Lezius.