Frei-Laubersheim

Retter auf vier Pfoten

Rettungshund Filou im Einsatz.
Rettungshund Filou im Einsatz. Foto: ASB Bad Kreuznach

Sechs Rettungshundeteams legten erfolgreich ihre Prüfung ab und bewiesen ihre Einsatzbereitschaft.

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Um Mitte November freiwillig einen ganzen Tag bei Nässe und Kälte im Wald zu verbringen braucht es viel Leidenschaft. Eben diese Leidenschaft ist auch Voraussetzung für die sich über Monate hinziehende Vorbereitung auf die finale Prüfung für Rettungshunde, der sich Mensch und Tier gemeinsam stellen müssen. Am Sonntag, 18. November, fand eine solche Prüfung im Wald bei Frei-Laubersheim statt. Sechs Teams, darunter vier von der Rettungshundestaffel des ASB Bad Kreuznach, gingen erfolgreich aus dieser Prüfung hervor und hielten mit der Urkunde zugleich die Bescheinigung über ihre Einsatzfähigkeit für den Ernstfall in der Hand.

Staffelleiterin Magdalena Bender mit ihrer Hündin Caja.
Staffelleiterin Magdalena Bender mit ihrer Hündin Caja.
Foto: ASB Bad Kreuznach

Geprüft wurden die sogenannten Flächensuchhunde, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn Menschen vermisst werden, ohne eine eindeutige Spur zu haben wie etwa eine Duftmarke. Begleitet und angeleitet von ihren Partnern auf zwei Beinen suchen die Hunde ein zuvor abgestecktes Gebiet ab und nutzen ihre feine Nase, deren Geruchssinn vielfach stärker ist als beim Menschen, um Hinweise auf den Aufenthaltsort der Vermissten zu entdecken. Anschließend zeigen sie ihren Fund durch lautes Bellen an, so lange, bis ihre Besitzer eintreffen und die notwendigen Maßnahmen der ersten Hilfe einleiten.

Prüfung besteht aus vier Teilen

Vier Prüfungsteile müssen als Abschluss einer langen Ausbildungszeit erfolgreich absolviert werden. Zunächst wird der menschliche Teil eines Suchteams von der Prüfungskommission befragt und muss dabei sein Fachwissen unter Beweis stellen, etwa in den Themen Kartenkunde und Einsatztaktik. Anschließend ist der Hund an der Reihe. Auf einem offenen Übungsplatz wird eine Person gut sichtbar ausgelegt. Der Hund hat nun die Aufgabe, sein Ziel direkt anzusteuern und so lange zu bellen bis jemand kommt, um dem Betroffenen zu helfen – was mitunter zwei Minuten dauern kann.

Sind diese Hürden gemeistert, folgt im nächsten Schritt die Unterordnungsprüfung. Hier muss der Hund zeigen, dass er die Befehle seiner Besitzerin versteht und umsetzen kann. Besonders wichtig: Der Hund darf zu keinem Zeitpunkt aggressiv reagieren. „Mensch und Tier bilden ein Team und müssen einander verstehen können, auch wenn sie nicht die gleiche Sprache sprechen“, erklärt Magdalena Bender von der Rettungshundestaffel des ASB Bad Kreuznach.

Höhepunkt der Prüfung schließlich ist die Suche im Wald. Auf einem 30 000 Quadratmeter großen Gelände gilt es, binnen 20 Minuten zwei vermisste Personen zu finden. Eine Aufgabe, die dem Hund höchste Konzentration abverlangt. Angenommenes Szenario für die Prüflinge war in diesem Fall eine Drückjagd, bei der zwei Personen verloren gingen. Bevor die Suche begann, informierten sich die Hundebesitzer daher über mögliche Gefahrenquellen wie Waffen oder verletztes Wild. Ein Team nach dem anderen stellte sich der Herausforderung und ein ums andere Mal wurden die Vermissten von den Suchteams vor Ablauf der Zeit gefunden.

Die erfolgreichen Teilnehmer

Bestanden haben Petra Herbe-Diekmann mit Lennie, Sandra Hefner mit Milow, Renate Gassen mit Filou und Jana Quester mit Amy (alle ASB Bad Kreuznach). Außerdem Ulrike Leimbeck mit Helios (ASB Pirmasens) und Nadja Braun mit Cabo (Johanniter Karlsruhe).

Ein besonderer Dank geht an die Ortsgemeinde Frei-Laubersheim und Ortsbürgermeister Heinz Bergmann, der sofort bereit war, ein für die Prüfung geeignetes Gelände zur Verfügung zu stellen.

Neue Staffelleitung

Nicht nur eine Prüfung, die zudem alle zwei Jahre wiederholt werden muss, erfordert die zu Beginn beschriebene Leidenschaft, auch die Organisation derselben. In Zukunft wird diese Aufgabe Magdalena Bender als Leiterin der Rettungshundestaffel des ASB Bad Kreuznach übernehmen. Ihr zur Seite stehen dabei Jana Quester als Fachleiterin Flächensuche und Patrick Atamaniuk als Fachleiter Mantrailing. Ein Ehrenamt, das viel Engagement und Einsatz fordert, durch die enge Zusammenarbeit mit dem eigenen Hund aber auch ebenso viel Freude bringt. Florian Klamt