Fips, das kleine Meerschweinchen

Fips war ein ganz normaler Meeschweinchenjunge. Er lebte mit seinen Eltern im Wald und fühlte sich dort sehr wohl. Er spielte jeden Tag ein neues Spiel. Manchmal ließ er sich den Hügel hinabkullern, manchmal tippelte er mit seinen kleinen, nackten Füßchen durch den Bach. Er balancierte über umgestürzte Bäume oder spielte Fußball auf der großen Wiese.

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Sein schönster Moment des Tages war aber immer, wenn sein Papa abends von der Arbeit nach Hause kam. Fips wartete jedes Mal voller Spannung auf den Moment, wenn sein Papa um die Ecke bog. Sein Papa nahm sich immer Zeit, um mit Fips ordentlich zu toben. Sie spielten mit dem Ball, sie veranstalteten Wettrennen bis zur großen Eiche, und bei Regenwetter hüpften sie von Pfütze zu Pfütze. Manchmal waren sie auch drinnen und spielten Brettspiele oder mit Fips' kleiner Autobahn. Abends fiel Fips immer ganz müde ins Bett und freute sich schon auf den nächs᠆ten Tag.

Eines Morgens wurde Fips von einem ungewöhnlichen Geräusch geweckt. Fips kannte dieses Geräusch nicht – dabei kannte Fips alle Geräusche im Wald. Er rieb sich verwundert die Augen, sprang ans Fenster und beobachtete, wie ein großer Lastwagen hinten am Waldrand entlangfuhr.

Was war das denn? Er kam langsam auf Fips' Haus zu. Fips war auf einmal ganz aufgeregt. Ob das wohl die neuen Nachbarn sind, die gegenüber in die große Wurzel einziehen?

Tatsächlich – der Umzugswagen hielt direkt vor seinem Haus. Heraus sprangen ein Hamsterpapa, eine Hamstermama und – ganz zum Schluss – eine wunderschöne kleine Hamsterdame. Sie hüpfte herum und sah so schön aus. Sie trug einen weit schwingenden, pinken Rock mit lauter kleinen weißen Tupfen darauf.

Fips' Mund ging vor lauter Aufregung nicht mehr zu. Plötzlich hielt die kleine Hamsterdame inne und schaute direkt in Fips' Augen. Er erschrak, aber sie lachte nur und rief ihm zu: „Komm doch raus! Lass uns spielen!“ Fips lachte auch, schlüpfte aus seinem Schlafanzug in seine Spielhose und rannte schnell nach draußen.

„Hallo“, rief das Hamstermädchen, „ich bin Penelope und ziehe jetzt hier ein.“ Fips streckte ihr seine Hand entgegen, lachte und stellte sich auch vor: „Hallo, mein Name ist Fips und ich heiße dich hier herzlich willkommen. Ich kann dir alle Geheimnisse des Waldes zeigen. Magst du?“

Natürlich mochte Penelope, und die Abenteuer konnten beginnen. Zuerst liefen sie zum Hügel und ließen sich zusammen hinabkullern. Rannten wieder nach oben und rollten wieder abwärts.

Sie lachten und glucksten, waren fröhlich und ausgelassen. Sie hatten einen Heidenspaß. Und Fips wusste, dass er nur allzu gern alle seine Geheimnisse mit Penelope teilen wollte.

Gabi Braun aus Koblenz 
hat die Geschichte 
(ab 4 Jahren) für ihre Kinder 
Britta und Tim geschrieben.