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Kommentar zum Streit in der Fußball-Bundesliga: Solidarität sieht anders aus

Die Vorstellung war zu schön, um wahr zu sein. In Zeiten, in denen ganze Branchen nahezu brachliegen, Firmen um ihre Existenz kämpfen und Angestellte um ihre Arbeitsplätze bangen, wollte der privilegierte Fußball Besserung geloben. Weniger Gigantismus, keine immer weiter ausufernden Gehälter für die Profis, mehr Bodenständigkeit und nicht zuletzt ein Dialog mit den Fans bestimmten die Debatte. Manch Klub-Verantwortlicher bemühte sogar hehre Begriffe wie Bescheidenheit oder Demut. Frei nach dem gesellschaftlichen Motto: Gemeinsam kommen wir da schon irgendwie durch.

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Heute wissen wir, dass sich Werte wie Solidarität mit einem turbokapitalistischen Unternehmen wie der Fußball-Bundesliga nur schwer in Einklang bringen lassen. Vielmehr senden die Mitglieder dieses elitären Kreises gerade das erschütternde Signal, dass sich jeder selbst der Nächste ist – trotz des Versuchs, ein einheitliches Handeln zu propagieren. Anders lässt sich ...