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Niederzissen

Pilotprojekt: Neuer Lehransatz bei der Trainerausbildung besteht in Niederzissen den ersten Praxistest

PC-Arbeit gehört dazu. Lehrgangsleiter Richard Denkhaus bei seinen Ausführungen am Laptop. Fotos: Hans-Josef Schneider
PC-Arbeit gehört dazu. Lehrgangsleiter Richard Denkhaus bei seinen Ausführungen am Laptop. Fotos: Hans-Josef Schneider Foto: Hans-Josef Schne

Die richtige Mischung macht es. Soll heißen: Wenn die richtigen Faktoren zusammenkommen, stellt sich Erfolg ein. So auch beim Praxistest eines neuen Lehransatzes in der Fußball-Trainerausbildung. „Blended Learning“ heißt diese Lehr- und Lernform, die jetzt erstmals bei einer Schulung zum Teamleiter Kinder zum Einsatz gekommen ist und bei 15 „Versuchskaninchen“ (Referent Richard Denkhaus und 14 Teilnehmer) auf große Akzeptanz und sehr positive Resonanz gestoßen ist.

Lesezeit: 3 Minuten
Ältere Fußballer kennen das noch: Zum Aufwärmen schickt der Trainer seine Mannschaft auf die Stadionrunde, mit einem Ball wird munter aufs Tor gehämmert – da kann es dauern, ehe jeder zum Schuss gekommen ist. Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten gewaltig geändert. Inzwischen bekommt sogar jeder Jugendspieler sein eigenes ...
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Das Stichwort heißt Blended Learning: Was ist das?

Wörtlich übersetzt heißt Blended Learning nichts anderes als vermischtes Lernen. Diese integrierte Form des Lernens kombiniert dabei die klassische Lehrform der Präsenzschulung mit dem modernen E-Learning. In den Online-Phasen wird zeit- und ortsunabhängig gelernt, Teilnehmer bestimmen ihr Lerntempo selbst. Der Lernstoff ist gut aufbereitet, Methodik/Didaktik sind sehr flexibel.

Der Einsatz unterschiedlicher Medien (Bild, Video, Ton, Animation, Text) und unterschiedlicher Aufgabenstellungen (Praxisnähe, theoretischer Zugang, Spiele, Gruppenarbeiten, Einzelarbeiten) spricht unterschiedliche Lerntypen an. Der Referent ist dabei voll integriert und daher ist eine einfache, individuelle und motivierende Betreuung der der einzelnen Teilnehmenden möglich. hjs

Denkhaus: Selbstreflexion spielt eine besondere Rolle

Niederzissen. Die Leitung des Lehrgangs in Niederzissen hat in den Händen von Richard Denkhaus gelegen, von Beruf Grundschullehrer und in Sinzig-Franken wohnhaft. Als Referent in mehreren Projekten und Aktionen sowie seit Jahren als Trainerausbilder für den Fußballverband Rheinland tätig, bringt der Referent für Schule und Fußball im Kreis und der Jugendkoordinator im Jugendförderverein Zissen beste Voraussetzungen für dieses Pilotprojekt mit.

Herr Denkhaus, wie wird man als Referent auf die Aufgabe vorbereitet?

Im Vorfeld gab es verschiedene Meetings an der Sportschule Kaiserau, in denen sich der FV Rheinland neben drei weiteren Verbänden zur Durchführung dieses Pilotprojekts bereit erklärt hatte. In diesem Zusammenhang haben wir die Entwickler des Blended Learning Edubreak Sportcampus kennengelernt und gemeinsam in Arbeitsgruppen ein Konzept für einen Trainerlehrgang erarbeitet. Es gab zudem einige Online-Meetings und Treffen an der Sportschule Koblenz zwecks Lehrgangskonzeption.

Welche Voraussetzungen müssen Teilnehmer mitbringen?

Zu diesem speziellen Lehrgang sollten sich vorwiegend Technik affine Nachwuchstrainer und Betreuer von Bambini- bis E-Junioren-Mannschaften melden. Die Online-Anwendungen setzen Vorkenntnisse mit dem PC und in sozialen Medien voraus.

Was ändert sich für Referenten?

Durch das hohe Maß an Flexibilität hat der Referent nun auch die Möglichkeit, den Lehrgang von zu Hause aus zu begleiten. Dies bedeutet: Betrachtung der erstellten Videos der Teilnehmer und Hilfestellungen schreiben, online Aufgaben der Teilnehmer korrigieren und überprüfen, Hilfestellungen und Kommentare verfassen.

Welche Vorteile besitzt die Lehrform für Leiter und Teilnehmer?

Die Verantwortlichen des Verbandes sind davon überzeugt, dass sich diese Form der Ausbildung in den nächsten Jahren durchsetzen wird. Andere Fachverbände, etwa Tischtennis, sind hier bereits deutlich weiter. Wir können von ihren Erfahrungen profitieren. Durch das Einsparen von Präsenszeit schaffen wir es, mehr Teilnehmer für die Lehrgänge zu begeistern. Eine besondere Rolle spielt die Selbstreflexion. Die Absolventen nehmen sich und ihr Training selbst auf und haben so eine direkte Rückmeldung zu ihren Ansprachen und Erklärungen. Der daraus resultierende Lerneffekt ist sehr hoch.

Was könnte man denn noch verbessern?

Die Arbeitsgruppen der Landesverbände treffen sich im Dezember zur gemeinsamen Auswertung. Wir wissen jetzt, wie man den Lehrgang optimieren kann, beispielsweise in technischer Hinsicht.

Die Fragen stellte

Hans-Josef Schneider

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